Frei# Der operative Aortenklappenersatz ist bisher der Standard zur Therapie der klinisch signifikanten Aortenstenose. Die minimal-invasive kathetergestützte Implantation einer Aortenklappe mittels Herzkatheter (TAVI/TAVR) ist vor allem für Hochrisikopatienten angezeigt, die für eine Herz-Operation zu krank sind.
Aktuell sind zwei Studien (1,2) in der Fachzeitschrift JAMA erschienen, die neue Patienten-Daten für chirurgischen und kathetergestützten Aortenklappenersatz aus den USA liefern.
1-Studie: In der ersten Studie (1) wurden die Daten der älteren Medicare Patienten, die sich zwischen 1999 bis 2011 einer operativen Aortenklappenersatz unterzogen hatten, untersucht. Die Daten zeigten, dass die Zahl der Eingriffe deutlich zugenommen hat (19 Eingriffe pro 100,000 Patientenjahre).
Die perioperative 30-Tages-und 1-Jahres-Mortalität gingen zurück (absolute Abnahme um 3.4% und 2.6%). Zahl der Kombi-Operationen Aortenklappenersatz plus Herz-Bypass-OP ging ebenfalls zurück. Die Zahl der verwendeten Bioprothesen anstatt Metall-Prothesen nahm zu, wobei etwa ein Viertel der Patienten über 85 Jahre erhielten weiterhin Metall-Prothesen.
Die Mortalität bei den operativen Eingriffen ging erfreulicherweise zurück.
2-Studie zum Transcatheter aortic valve replacement (TAVR):
Kathetergestützter minimalinvasiver Aortenklappenersatz wurde in den USA erst 2011 zugelassen. Die zweite Studie (2) berichtete über das Outcome der 7710 Patienten nach kathetergestütztem Aortenklappenersatz dort. Die Daten wurden aus dem US-National Registry erhoben.
Risiko war Laufzeit von länger als 6 Sekunden. TAVR wurde häufiger transfemoral als transapikal durchgeführt. Bei 92% der Patienten war der Eingriff erfolgreich, das Implantat konnte angebracht werden.
In-Hospital-Mortalität betrug 5%. Weitere wichtige Komplikationen waren Schlaganfälle (2%), Dialyse-pflichtiges Nierenversagen (1.9%) und schwere vaskuläre Verletzungen (6.4%). Die mittlere Verweildauer betrug 6 Tage. Die 30-Tages-Mortalität betrug 7.6%, wobei die nicht-kardiovaskuläre Krankheiten 52% der Mortalitäts-Ursachen bildeten. Die Re-Intervention-Rate lag bei 0.5%.
Die Erfolgsrate des kathetergestützten Aortenklappenersatzes (TAVR) betrug 92%. Die Gesamt-In-Hospital-Mortalität war 5%, und die Schlaganfall-Rate nach Intervention 2%. Diese Post-Zulassungs-Daten für TAVR sind vergleichbar mit vor der US-Zulassung publizierten Daten.
Fazit: Die beiden Verfahren operativer und kathetergestützter Aortenklappenersatz (TAVR) entwickeln sich weiter. Geringere Mortalität bei OPs, hohe Erfolgsraten der Implantationen bei TAVR. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man erneut feststellen, dass TAVR vor allem bei nicht inoperablen Patienten eine Therapie-Alternative ist. Langzeit-Daten zu beiden Verfahren wären erwünscht.