Frei#  An sich werden in randomisierten Studien Einkammersystem-ICDs zur Primärprävention von malignen Herzrhythmusstörungen implantiert. In der Praxis jedoch erhalten diese Patienten oft Zweikammer-ICDs ohne klare Indikation für Pacing. Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift JAMA untersuchte das Outcome von Einkammer- vs. Zweikammersystem-ICD.

Dafür wurden die Daten des US-Patientenregisters National Cardiovascular Data Registry's (NCDR) von 2006-2009 verwendet. Es wurden retrospektiv Daten von 32 034 Patienten, die Einkammer- (12 246) und Zweikammer-Systeme (19 788) erhalten hatten, analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Zweikammer-ICDs im Vergleich zu Zweikammer-ICDs zur Primärprävention von gefährlichen Herzryhtmusstörungen mit signifikant höherer Komplikationsrate (Hämatome, Pneumothorax, Infektionen, technische Defekte usw.) assoziiert war (3,5% vs. 4,7%). Mortalität war in beiden Gruppen ähnlich.

Fazit: Die Autoren ziehen die Schlussfolgerung, dass Zweikammersysteme im Vergleich zu Einkammer-ICDs mit höherer Komplikationsrate einher gehen. Bei der Indikation Primärprävention von gefährlichen Herzrhythmusstörungen können sie nicht nachvollziehen, warum in der Praxis Zweikammer-Systeme bevorzugt werden.

Medknowledge-Anmerkung: Ob auch hier der Gedanke "Teuer gleich besser" ausschlaggebend war?

  1. Pamela N. Peterson et al: Association of Single- vs Dual-Chamber ICDs With Mortality, Readmissions, and Complications Among Patients Receiving an ICD for Primary Prevention. JAMA. 2013;309(19):2025-2034

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