Frei#  Sicherheit der intranasalen Fentanyl Verabreichung außerhalb des Krankenhauses: Eine prospektive Beobachtungsstudie.

Außerhalb des Krankenhauses wird die anfängliche Schmerzbehandlung häufig durch Schwierigkeiten einen venösen Zugang zu legen oder durch mangelnde Qualifikation zur Administration intravenöser Opiate behindert. In dieser Studie wurden das Sicherheitsprofil und die analgetische Wirkung von außerhalb des Krankenhauses verabreichtem intranasalem Fentanyl geprüft (Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das als potentes Schmerzmittel eingesetzt wird; es kann parenteral (meistens i.v.), intranasal, transmukosal (oral) und transdermal verabreicht werden. In Deutschland wird relativ häufig als Durogesic-transdermales Pflaster eingesetzt.).

Im Rahmen dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurden unter schweren Schmerzen leidende Patienten außerhalb des Krankenhauses mit intranasalem Fentanyl behandelt. Es handelte sich dabei um Erwachsene und über 8-jährige Kinder, mit orthopädisch bedingten Schmerzen, Bauchschmerzen oder Nitroglycerinspray refraktärem akutem Koronarsyndrom.

Die Patienten erhielten 1 bis 3 Dosen von 50 oder 100 μg (bzw. eine kumulative Dosis von 50 bis 300 μg). Die Besatzung des Rettungswagens zeichnete Nebenwirkungen und Stärke des Schmerzes vor und nach der Behandlung auf (Schmerzobjektivierung mittels einer 0 bis 10 Skala).

Die 903 auswertbaren Patienten erhielten durchschnittlich eine kumulative Fentanyldosis von 114 -μg. Es traten weder schwergradige Nebenwirkungen noch die Notwendigkeit einer Naloxonverabreichung auf (Naloxon ist ein Opioid-Antagonist und kann somit als Fentanylgegenmittel verwendet werden). Dreiundsechzig Patienten (4%) erlitten leichte Nebenwirkungen, in form einer milden Hypotonie, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Bauchschmerzen, Hautauschlag oder einer Reduktion des Glasgow Scores auf 14 (¬die Glasgow Coma ¬Scale ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung; die maximale Punktzahl ist 15, bei vollem Bewusstsein). Die durchschnittlich erzielte Schmerzreduktion lag bei 3 Punkten auf der 0-10 Schmerzskala (Interquartilsabstand 2-5).

Fazit: Die Verabreichung intranasalen Fentanyls außerhalb des Krankenhauses in Dosen von 50 bis 100 μg ist sicher und scheint wirksam.

1-Karlsen AP et al. Safety of intranasal fentanyl in the out-of-hospital setting: A prospective observational study. Ann Emerg Med 2013 Nov 13

 

 

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