Frei# Es gibt Sicherheitsbedenken im Bezug zu den Chirurgen, die in der Nacht am OP-Tisch standen, und am nächsten Tag weiter elektive Eingriffe durchführen. Eine aktuelle Studie (1) untersuchte nach Komplikationen bei der elektiven laparoskopischen Cholezystektomie am Tag, die von Chirurgen durchgeführt wurden, die die Nacht zuvor auch operierten.
In der retrospektiven Kohortenstudie analysierten die Autoren Daten aus den öffentlichen Gesundheitsdatenbanken in Ontario/Kanada. Teilnehmer der Studie waren 2.078 Patienten, die sich einer elektiven laparoskopischen Cholezystektomie von Chirurgen unterzogen hatten, die in der Nacht zuvor zwischen Mitternacht und 7 Uhr morgens ebenfalls operierten. Als Kontrollgruppe dienten andere Patienten ((n = 8312) mit laparoskopischen Cholezystektomien, die von "durchgeschlafenen" Chirurgen vorgenommen wurden.
Bei den elektiven Operationen, bei denen der Chirurg in der Nacht operiert hatte, kam es im Vergleich mit der Kontrollgruppe der "durchgeschlafenen" Chirurgen nicht häufiger zu Konversions-Operationen. Das bedeutet, die zunächst laparoskopisch begonnenen Operationen müssten nicht wegen Komplikationen oder Schwierigkeiten im OP-Verlauf NICHT öfter als die Kontrollgruppe in offene Cholezystektomie umgewandelt werden (2.2% vs. 1.9%). Auch die iatrogenen (ärztlich bedingten) Verletzungen traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf (0.7% vs. 0.9%), also deren Risiko war nicht damit assoziiert, ob der Operateur die Nacht zuvor operiert hatte oder nicht.
Fazit: Es gab keinen direkten Zusammenhang zwischen den operativen laparoskopischen Komplikationen im Routine-Betrieb tagsüber und dem Umstand, dass der gleiche Operateur die Nacht zuvor ebenfalls operiert hatte, und somit möglicherweise übermüdet war.