Mit Marcumar antikoagulierte Vorhofflimmern-Patienten erhalten nach einem Koronarstent oft eine Tripletherapie (duale antithrombotische Therapie plus Marcumar: z.B. Marcumar, ASS, Clopidogrel) oft über 12 Monate, die jedoch das Blutungsrisiko erheblich erhöht (3). Eine aktuelle Studie in NEJM überprüfte mögliche Kombinationen mit niedrig-dosiertem oralen neuen Antikoagulans Rivaroxaban (Xarelto), um das Blutungsrisiko zu senken.

Die einflussreichen US-Fachgesellschaften "American College of Cardiology", "American Heart Association" und "Society for Cardiovascular Angiography and Interventions" haben Ihre Leitlinie von 2011 zum Thema PCI-Einsatz bei akutem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) aktualisiert. Darin wird nach Berücksichtigung der neuen Evidenzlage unter anderem empfohlen:

Zwei frühere große Studien zeigten widersprüchliche Ergebnisse nach einem Jahr Beobachtungszeit nach Thrombusaspiration bei ST-Hebungsinfarkt (STEMI). Daher sind die Langzeit-Vorteile der Katheter-Thrombektomie gegenüber der Standard-PCI noch unklar.

Eine aktuelle Studie in "BMJ" untersuchte, ob Bluthochdruck (Hypertonie) ein Risikofaktor für periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist. Die Ergebnisse:

In Deutschland wird der Herzkatheter routinemässig über die Leiste, über den femoralen Zugang, durchgeführt. Der alternative Zugang über die Arteria radialis (radiale Arterie) über das Handgelenk wird jedoch inzwischen in den USA immer häufiger durchgeführt. Bisher gibt es jedoch widersprüchliche Daten hinsichtlich des besseren Zugangs und Outcome beim Herzkatheter. Eine aktuelle Meta-Analyse in „Annals of Internal Medicine" ging dieser Frage nach (1).

Eine aktuelle Studie (1) in "Annals of Emergency Medicine" wertete die Komplikationen aus, die durch Nitratgabe bei Patienten mit akutem Lungenödem  und gleichzeitig vorliegender Aortenstenose (mittleren und hohen Schweregrades) auftreten können. Patienten ohne Aortenstenose bildeten die Vergleichsgruppe.

Bei Troponin-Erhöhung denken die Ärzte an erster Stelle an akutem Koronarsyndrom (AKS), sie kann jedoch auch durch andere Krankheiten bedingt sein. Eine aktuelle Studie in "American Journal of Emergency Medicine" die Häufigkeit der erhöhten Troponin-Werte durch AKS und NICHT-AKS-Krankheiten, und ob AKS grundsätzlich zu einer stärkeren Troponin-Erhöhung als die NICHT -AKS-Krankheiten führt.

Frei#  Neben den Empfehlungen sind Algorithmen und Tabellen zur Diagnose und Behandlung der infektiösen Endokarditis vorhanden.

Die US-Gesundheitsbehörde USPSTF (U.S. Preventive Services Task Force Recommendation) hat eine neue Leitlinie zum Hypertonie-Screening veröffentlicht. Darin wird nach Abwägung derzeitiger Evidenzlage unter anderem empfohlen:

Patienten, die sich mit retrosternalen Schmerzen in der Notaufnahme vorstellen und einen negativen EKG und Troponin-Test aufweisen, können trotzdem im Verlauf ein akutes Koronarsyndrom entwickeln. Eine aktuelle Studie in "Annals of Emergency Medicine" entwickelte anhand von klinischen Merkmalen ein klinisches Tool zur Identifizierung der Patienten, die bei negativem EKG und Troponin-Test relativ sicher nach 2 Stunden ohne weitere Überwachung und Diagnostik von der Notaufnahme nach Hause entlassen werden könnten (1).

Leitlinien empfehlen eine Risiko-Abschätzung bei Patienten mit Lungenembolie. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Kreislauf-Instabilität sollten weitere Therapie-Maßnahmen neben der Standard-Antikoagulation (wie Lyse, invasive Eingriffe) in Erwägung gezogen werden, um ein Rechtsherzversagen zu verhindern, welches zu einem Kreislauf-Schock führen kann. Eine aktuelle Studie in „Chest" untersuchte, ob der Standard-12-Kanal-EKG Hinweise für eine drohende hämodynamische Instabilität liefern kann (1). Die Autoren verwendeten für diese Fragestellung den „Daniel-Score" (2). Gesamtmögliche Punktzahl bei Daniel-Score beträgt 21 Punkte:

Peripherer Zentralvenenkatheter (PICC: Peripherally inserted central catheters) ist mit erhöhtem Risiko für tiefe Venenthrombose der oberen Extremitäten assoziiert, ob er auch das Risiko für tiefe Venenthrombose der unteren Extremitäten und Thromboembolien erhöht, ist noch unklar. Eine aktuelle Studie in "American Journal of Medicine" ging dieser Frage nach (1).

Frei#  Apolipoprotein C-III (APOC3) gilt als Hauptregulator des Plasma-Triglyceridspiegels, dessen Erhöhung mit einem gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Pancreatitis assoziiert ist. ISIS 304801 ist ein Antisense-Inhibitor der APOC3-Synthese.

Die zeitliche Verzögerung bis zur ersten Adrenalin-Gabe (Epinehprin) ist bei hospitalisierten Erwachsenen mit Herzstillstand und initial nicht-schockbarem Rhythmus mit einer niedrigeren Überlebensrate assoziiert. Ziel dieser Untersuchung war es, zu ermitteln ob dieser Zusammenhang auch für Kinder gilt.

Optimale medikamentöse Therapie der Patienten mit therapie-resistenter Hypertonie ist noch unklar. Eine aktuelle Studie überprüfte die Hypothese, dass die resistente Hypertonie oft durch exzessive Natrium-Retention bedingt ist, und somit Spironolacton den anderen nicht-diuretischen Antihypertensiva als Zusatztherapie zur Blutdrucksenkung überlegen ist.

D-Dimer-Bestimmung spielt eine wichtige Rolle, in der initialen Diagnostik bei Verdacht auf Thromboembolien. Gleichzeitig haben ältere Menschen oft einen höheren D-Dimer-Spiegel, als jüngere Menschen. Bisher werden jedoch für alle Altersstufen, die gleichen Grenzwerte für D-Dimer Bestimmung verwendet, die bei älteren Menschen zu falsch-positiven Ergebnissen führen können. Eine aktuelle Studie in "Annals of Emergency Medicine" überprüfte die Genauigkeit vom Alter-angepassten Grenzwert bei Patienten > 50 Jahre, die sich mit Verdacht auf Lungenembolie in der Notaufnahme in einem Krankenhaus zwischen 2008 und 2013 in den USA vorstellten.

Bisher wird der Koronar-Bypass bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit und Mehrgefäß-KHK der PCI mit Stent vorgezogen. Die Datenlage ist jedoch nicht eindeutig. Eine aktuelle randomisierte Studie in „Journal of American College of Cardiology" verglich bei dieser Patientengruppe Everolimus-Stentanlage per Katheter mit herzchirurgischem Koronar-Bypass.

Bekanntlich wird Valsalva-Manöver bei supraventrikulärer Tachykardie mit geringem Erfolg eingesetzt. Eine aktuelle Studie in „Lancet" erprobte die Wirksamkeit eines modifizierten Valsalva-Manövers bei Patienten mit akuter supraventrikulären Tachykardie (SVT).

Eine aktuelle Studie in "Circulation" untersuchte die Assoziation zwischen Pausen für alle mögliche Gründe, während der Reanimation und Überleben bei Patienten mit Herzstillstand wegen Ventrikeltachykardie /Ventrikelflimmern.

Reperfusionsschaden während und nach der PCI, bei Patienten mit akutem Herzinfarkt ist weiterhin ein großes Problem. Cyclophilin-D reduziert die Reperfusionsschaden des Myokards, und Cyclosporin ist ein Hemmer vom Cyclophilin-D. Eine europäische Studie in NEJM untersuchte den Effekt des Immunsuppressivums Cyclosporin auf die Reperfusionsschaden bei Patienten, die wegen eines akuten Myokardinfarkts eine PCI erhalten hatten (1).

Aktuelle Studie in "NEJM": Die Takotsubo Kardiomyopathie wird auch Stresskardiomyopathie oder Broken-Heart-Syndrom genannt. Sie ist eine seltene, akut einsetzende Funktionsstörung des Herzmuskels, die mit herzinfarktähnlichen Symptomen einhergeht. Der Krankheitsverlauf, die Behandlung sowie das Outcome der Takotsubo Kardiomyopathie sind noch nicht vollständig verstanden.

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