Frei# Ein Teil der Patienten mit schwerer Depression sprechen nur teilweise auf die Therapie an. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift JAMA-Psychiatry untersuchte die optimale Rezidivprophylaxe und Rezidiv-Häufigkeit bei depressiven Patienten, die eine akute kognitive Therapie hinter sich hatten, und aufgrund der Depression-Scores noch als Hochrisiko-Patienten galten.
Insgesamt 241 Patienten mit rezidivierender schwerer Depression, die eine akute dreimonatige kognitive Therapie hinter sich hatten, wurden für folgende Gruppen randomisiert: Weitere kognitive Therapie (CT-Therapie), Antidepressiva-Therapie mit dem SSRI Fluoxetin (Antidepressiva-Gruppe), oder Placebo-Gruppe. Nach 8 Monaten wurden alle Therapien direkt beendet, und 181 Patienten für weitere 2 Jahre beobachtet.
Patienten in der CT- und Antidepressiva-Gruppe hatten weniger Rezidive als die in der Placebo-Gruppe. Die Rezidivrate für CT- und Antidepressiva-Patienten war ähnlich mit 18%, in der Placebo-Gruppe war die Rezidivrate nach 8 Monaten fast doppelt so hoch. Nach 2 Jahren jedoch gab es in allen 3-Gruppen bezüglich Depression-Rezidivrate keinen signifikanten Unterschied.
Fazit: Das Rezividrisiko wurde sowohl durch kognitive Therapie (CT) als auch durch das Antidepressivum Fluoxetin bei Hochrisiko-Patienten deutlich reduziert. Nach dem die Therapien jedoch gestoppt wurde, flachte die präventive Wirkung beider Therapien jedoch deutlich ab. Die Autoren gehen davon aus, dass Hochrisiko-Patienten mit residualer depressiver Symptomatik möglicherweise Langzeit-Therapie brauchen.