Frei# Orale Antikoagulation kann bei Schrittmacher- oder auch ICD-Eingriffen in der Regel ohne Pause fortgesetzt werden.
Viele Patienten, bei denen Herzschrittmacher oder automatische Defibrillatoren implantiert werden, sind mit Marcumar und Co. antikoaguliert. Für Patienten mit hohem Risiko für thromboembolische Ereignisse, empfehlen Leitlinien Antikoagulation-Pause und Bridging-Therapie mit Heparin. Die Vorgehensweise Bridging ist jedoch aufwendig, und kann mit Blutungskomplikationen einhergehen. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift NEJM untersuchte Sicherheit und Wirksamkeit der Operation ohne Unterbrechung der oralen Antikoagulation.
Insgesamt wurden 343, bei denen eine Schrittmacher- oder auch Defibrillator-Implantation geplant war, entweder für durchgehende orale Antikoagulation oder für Antikoagulation-Pause mit Heparin-Bridging randomisiert. Die Ergebnisse zeigten, dass klinisch signifikante Blutungen in der Implantationstasche häufiger in der Bridging-Gruppe auftrat (16% vs. 3,5%). Schwere chirurgische und thromboembolische Komplikationen waren insgesamt selten, diesbezüglich gab es zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede.
Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass eine anhaltende Antikoagulation mit oralen Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar und Co.) bei Patienten, die sich einer Schrittmacher- oder ICD-Implantation unterziehen, sicherer als das Bridging-Verfahren ist. Unter fortgesetzter oraler Antikoagulationstherapie kam es weniger zu Blutungen der Implantationstasche.