Frei# Neben der Operation ist die konservative Behandlung beim Karpaltunnelsyndrom eine Therapie-Option, vor allem wenn die Patienten noch keine Zeichen einer Nervenschädigung aufweisen. Eine randomisiert-kontrollierte schwedische Studie (1) in der Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine untersuchte, ob Methylprednisolon-Injektionen beim idiopathischem Karpaltunnelsyndrom wirksam sind.
Insgesamt 3 Gruppen (je 37 Patienten) wurden entweder für eine einmalige Injektion von 80mg Methylprednisolon, oder von 40mg Methylprednisolon oder für Placebo randomisiert. Der primäre Endpunkt war Karpaltunnelsyndrom-Schweregrad-Score (CTS symptom severity scores) in 10 Wochen. Die Patienten konnten 3 Monate nach der Studie für eine Operation entscheiden, wenn ihre Beschwerden sich nicht gebessert hätten.
Die Ergebnisse zeigten, dass Methylprednisolon in 10 Wochen signifikant effektiver als Placebo war. Nach einem Jahr jedoch gab es zwischen allen 3 Gruppen keine Unterschiede. Zwar hatten sich Patienten in den Methylprednisolon-Gruppen im Vergleich zur Plazebo-Gruppe nach 1 einem Jahr sich weniger einer Operation unterzogen. Das änderte jedoch die Tatsache nicht, dass auch die meisten Patienten in den Methylprednisolon-Gruppen haben sich operieren lassen (73%, 81%, und 92% für Methylprednisolon 80mg, 40mg und Plazebo respektive).
Fazit: Die Methylprednisolon-Injektionen haben zwar in den ersten 10 Wochen eine bessere Symptombesserung und Schmerzreduktion sowie im ersten Jahr eine geringere OP-Rate bewirkt. Desto trotz hatten sich 3 von 4 Patienten eine Operation innerhalb eines Jahres unterzogen.