Frei#  Antivirale Medikamente wie Lamivudin, Adefovir oder auch Telbivudin führen zu einer HBV-DNA-Suppression bei Patienten mit chronischer Hepatitis-B (HBV-Infektion), wenn die Therapie jedoch nicht weiter geführt wird, kommt es oft zu einem Rezidiv. Eine aktuelle Studie (1) aus Hong Kong untersuchte nach Gründen.

In die Studie waren insgesamt 124 Patienten mit chronischer Hepatitits-B involviert, die innerhalb einer Phase-III-Studie mit Nukleosid-analoge (lamivudine, adefovir, entecavir, telbivudine, clevudine) behandelt wurden. Alle Patienten wurden einer Leberbiopsie vor Therapie-Beginn und nach einem Jahr unterzogen. Die cccDNA (covalently closed circular DNA: Viren im Zellkern, also praktisch noch in den Leberzellen persistierende Viren) und HBsAg-Werte wurden bestimmt.

Die mittleren Werte für cccDNA und andere Marker fielen innerhalb eines Jahres während der Therapie ab. Insgesamt jedoch wurde keine Korrelation zwischen Serum-HBV-DNA, intrahepatischer cccDNA und HbsAG gefunden. Obwohl 75% der Patienten nicht nachweisbare Serum-HBV-DNA-Werte (<12IU/mL) hatten, hatten alle noch nachweisbare HBsAg, und nur 4% nicht nachweisbare cccDNA-Werte (Medknowledge-Anmerkung: Im Umkehrschluss hatten 96% noch persistierende Viren in den Leberzellen).

Fazit: Die Autoren ziehen die Schlussfolgerung, obwohl die Nukleosid-analoge die Serum-HBV-DNA signifikant reduzierten, war die Reduktion der HBsAg und cccDNA in den Leberzellen gering. Daher ist es nicht überraschend, dass es nach Therapie-Stopp mit Nukleosid-analogen zu einem Rezidiv der Hepatitis-B-Infektion kommt.

Weitere Studien müssten überprüfen, ob längere Therapie-Intervalle und zusätzliche Gabe von Interferon die cccDNA-Werte signifikant reduziert, sodass das Rezidiv-Risiko deutlich vermindert wird.

1-Wong DK-H et al. Reduction in hepatitis B surface antigen and covalently closed circular DNA by nucleos(t)ide analogues of different potency. Clin Gastroenterol Hepatol 2013 Aug; 11:1004

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