Frei#  Vergleich von Rifaximin plus Laktulose vs. nur Laktulose in der Therapie der offenen hepatischen Enzephalopathie, eine randomisierte, doppelt-blinde, kontrollierte Studie, 2013

Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist mit einer schlechten Prognoserate der Leberzirrhose assoziiert. Medikamente bei der Therapie der Erkrankung werden meist eingesetzt um den Ammoniakspiegel im Blut zu senken. Für Rifaximin und Laktulose wurde in vorangegangenen Studien die Wirksamkeit bei der Therapie der HE gezeigt. Wissenschaftler untersuchten nun die Effektivität und Sicherheit der Kombination von Rifaximin und Laktulose gegenüber der alleinigen Gabe von Laktulose in der Therapie der offenen HE.

Dazu führten die Forscher eine prospektive, doppelt-blinde, randomisierte, kontrollierte Studie mit 120 Patienten mit offener HE durch. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert (Gruppe A: Laktulose plus Rifaximin 1200 mg pro Tag; n=63 und Gruppe B: Laktulose plus Placebo; n=57). Der primäre Endpunkt stellte der komplette Rückgang der Erkrankung dar. Als sekundäre Endpunkte wurden die Mortalität und der Krankenhausaufenthalt bestimmt.

Insgesamt wurden 120 Patienten (mittleres Alter 39,4± 9,6 Jahre, Männer/Frauen Verhältnis 89:31) in die Studie aufgenommen. 37 (30,8%) Patienten befanden sich im Stadium B nach Child-Turcotte-Pugh (CTP, Score zur Stadieneinteilung der Leberzirrhose, mittels Serum-Bilirubin, Serum-Albumin, INR, Aszites im Ultraschall und hepatischer Enzephalopathie

errechnet) und 83 (69,2%) im Stadium C. Der mittlere CTP Score betrug 9,7± 2,8, der MELD-Score (neueres Modell für das Endstadium der Lebererkrankung zur Abschätzung der verbleibenden Lebensdauer, berechnet aus Serumkreatinin.

Bilirubin gesamt und INR) 24,6± 4,2. Zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie hatten 22 Patienten (18,3%) Grad 2, 40 (33,3%) Grad 3 und 58 (48,3%) Grad 4 der hepatischen Enzephalopathie. 48 (76%) der Patienten der Gruppe A und 29 (50,8%) der Patienten der Gruppe B erreichten einen kompletten Rückgang der HE (p<0,004). Es gab einen signifikanten Rückgang der Mortalität nach der Behandlung in der Gruppe mit Laktulose plus Rifaximin gegenüber der Gruppe mit Laktulose plus Placebo (23.8% vs. 49.1%, p<0.05).

Es gab signifikant mehr Tode in Gruppe B aufgrund von Sepsis (Gruppe A vs. Gruppe B 7:17, p=0,01), obwohl es keine Unterschiede aufgrund von gastrointestinalen Blutungen (Gruppe A vs. Gruppe B 4:4, p=nicht signifikant) und hinsichtlich des hepatorenalen Syndroms gab (4:7, p=nicht signifikant). Die Patienten mit Laktulose plus Rifaximin hatten kürzere Krankenhausaufenthalte (5.8±3.4 vs. 8.2±4.6 Tage, p=0.001).

Fazit: Die Kombination von Laktulose plus Rifaximin bei der Therapie der hepatischen Enzephalopathie ist effektiver als die alleinige Gabe von Laktulose.

1-Sharma BC et al. A randomized, double-blind, controlled trial comparing rifaximin plus lactulose with lactulose alone in treatment of overt hepatic encephalopathy. Am J Gastroenterol 2013 Sep; 108:1458.

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