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Aktuelle Studie (1): Peritendinöse Eigenblut-Injektionen zusätzlich zur Physiotherapie waren alles andere als wirksam. Physiotherapie mit Dehnen und Stärken der betroffenen Areale ist weiterhin eine wirksame Therapie-Maßnahme bei sportbedingten Sehnenerkrankungen.

Es sollte die Effektivität von zwei peritendinösen autologen Blutinjektionen zusätzlich zu einem standardisierten exzentrischen Wadenstärkungsprogramm für die Verbesserung von Schmerz und Funktion bei Patienten mit Tendinopathie des Mittelteils der Achillessehne untersucht werden.

Es wurde eine uni-zentrische, Teilnehmer- und Single-Untersucher-geblindete, parallel-gruppierte, randomisierte, kontrollierte Studie an einer einzelnen sportmedizinischen Klinik in Neuseeland durchgeführt. An der Studie nahmen 53 Erwachsene (mittleres Alter 49, 53% Männer) mit Symptomen einer unilateralen Tendinopathie des mittleren Anteils der Achillessehne für mindestens drei Monate teil. Die Teilnehmer wurden ausgeschlossen, wenn sie in der Vorgeschichte eine vorangegangene Achilles-Sehnenruptur oder eine chirurgische Versorgung oder eine vorherige adjuvante Behandlung wie injizierbare Therapien, Glyeryltrinitrat-Patches oder extrakorporale Stoßwellentherapie erhalten hatten.

Alle Teilnehmer bekamen zwei ungerichtete peritendinöse Injektionen mit einem Abstand von einem Monat mit einem standardisierten Protokoll. Die Behandlungsgruppe hatte 3mL von ihrem eigenen gesamten Blut injiziert bekommen, während die Kontrollgruppe keine Substanz injiziert bekam (nur das Stechen mit einer Nadel). Die Teilnehmer in beiden Gruppen erhielten über 12 Wochen ein standardisiertes und überwachtes, exzentrisches Waden-Trainingsprogramm. Das follow-up war nach einem, zwei, drei und sechs Monaten. Das primäre Endergebnis war die Veränderung von Symptomen und Funktionen von der baseline bis zu sechs Monaten mit dem Victorian Institute of Sport Assessment -Achilles (VISA-A) Score. Die sekundären Endergebnisse waren die wahrgenommene Rehabilitation der Teilnehmer und ihre Fähigkeit zum Sport zurückzukehren.

26 Teilnehmer wurden zufällig zu der Behandlungsgruppe zugeteilt und 27 zu der Kontrollgruppe. Insgesamt vervollständigten 50 (94%) die sechsmonatige Studie, mit 25 in jeder Gruppe. Klare und klinisch wertvolle Verbesserung in dem VISA-S Score waren sechs Monate nach Behandlung nachweislich vorhanden, sowohl in der Behandlungsgruppe (Veränderungen im Score 18,7, 95% Konfidenzintervall 12,3 bis 25,1) als auch in der Kontrollgruppe (19,9, 13,6 bis 26,2). Der Gesamteffekt der Behandlung war nicht signifikant (p=0,689) und die 95% Konfidenzintervalle aller Punkte schlossen klinisch bedeutsamen Nutzen oder Schaden aus. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen in den sekundären Endergebnissen oder in dem Compliance-Level bei dem exzentrischen Wadenstärkungs-Programm. Es wurden von keinen unerwünschten Ereignissen berichtet.

FAZIT: Das Verabreichen von zwei ungerichteten peritendinösen autologen Blutinjektionen im Abstand von einem Monat zusätzlich zu einem standardisierten exzentrischen Trainingsprogramm zeigte kein zusätzliches Nutzen bei der Behandlung der Tendinopathie des mittleren Anteils der Achillessehne.

 

  1. Bell KJ et al. Impact of autologous blood injections in treatment of mid-portion Achilles tendinopathy: Double blind randomised controlled trial. BMJ 2013 Apr 18; 346:f2310.

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