Frei# Studien haben gezeigt, dass Magenbypass vor allem Früh-Diabetes mellitus Typ-II bei jungen Menschen mit extremer Adipositas beheben kann. Eine aktuelle randomisiert-kontrollierte Studie (1) in der Fachzeitschrift JAMA ging der Frage nach, wie weit Magenbypass bei adipösen Patienten mit Diabetes zur Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterin-Kontrolle beitragen kann.
In der Studie wurden bei 120 Patienten (BMI 30-39) mit Diabetes-Typ-II, die mindestens seit 6 Monaten HbA1c-Werte > 8 hatten, entweder für Magenbypass oder für eine Kontrollgruppe mit Lebensstil-Veränderungen randomisiert. Patienten hatten zunächst ihre Medikamente für Diabetes, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie weiter behalten.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten in der Magenbypass-Gruppe nach 12 Monaten mehr Gewicht als die in der Kontrollgruppe verloren hatten (26% vs. 8%). Jedoch traten insgesamt 22 schwere Komplikationen in der Magenbypass-Gruppe, in der Kontrollgruppe lediglich 15. Es waren 4 perioperative und 6 postoperative Komplikationen (u.a. schwere Undichtigkeiten an OP-Nahtstellen). Des Weiteren hatten Patienten in der Magenbypass-Gruppe häufiger diätetische Mangelerscheinungen.
Fazit: Bei leicht bis mittelschwer adipösen Patienten (BMI bis 39) mit Diabetes-Typ-II führte die Magenbypass-Operation zu einer stärkeren Gewichtsabnahme als die konservative Management. Dieser Nutzen wurde jedoch durch eine höhere Komplikationsrate der Magenbypass-OP konterkariert. Die Autoren empfehlen, bei jedem Patient individuell die Nutzen und Risiken des operativen Eingriffs abzuwägen.
Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse indes, dass Magenbypass-Operation weit davon entfernt ist, als Routine-Eingriff bei adipösen Patienten mit Diabetes-Typ-II empfohlen zu werden.
2-Adipositas: Magenbypass behebt Typ-II-Diabetes mellitus bei Teenagern, 30. Dezember 2008
3-Adipositaschirurgie: Magenbypass und Diabetes-Rezidivrisiko, 30.11.2012