Frei# Intravenöse Drogenabhängige unterziehen sich oft perioperativer Sedation und Analgesie (PSA: procedural sedation and analgesia) aufgrund operativer Eingriffe in der Notaufnahme. Eine aktuelle Studie (1) verglich die Komplikationen/Nebenwikrungen verschiedener Sedation-Regimes.
Die Autoren führten eine retrospektive Analyse der perioperativen Sedierung und Analgesie in den Notaufnahmen von 2 Großstädten in Kanada. Die Komorbiditäten und Vitalzeichen der Patienten wurden untersucht. Die Komplikationsraten unter bestimmten Medikamenten bzw. Medikamentenkombinationen zur Sedation/Analgesie wurden analysiert: Der primäre Endpunkt waren die Komplikationen unter diesen Medikamenten, und der sekundäre Endpunkt die kardiovaskulären und respiratorischen Komplikationen.
Daten von insgesamt 276 iv-Drogenabhängigen wurden gesammelt, die sich in Notaufnahmen operativen Eingriffen unterzogen hatten. 18 Patienten hatten Komplikationen (6.5%). Für propofol [P], propofol-fentanyl [PF], fentanyl-midazolam [FM], ketofol [1:1 ketamin:propofol, KF], und ketamin-propofol [KP] war die Komplikationshäufigkeit respektive 0.0%, 8.5%, 9.2%, 12.0%, und 7.6%. Propofol als Monotherapie hatte die niedrigste Komplikationsrate, nämlich 0%.
Die kardiovaskuläre/respiratorische Komplikationsrate war je nach Medikament unterschiedlich, sie traten bei den Kombinationen propofol-fentanyl und fentanyl-midazolam auf. Agitation nach Aufwachung trat unter Ketamin-haltigen Regimes auf. Es gab keine Assoziation zwischen den Nebenwirkungs-Arten und Art des Drogenmissbrauchs.
Fazit: Es gibt mehrere Medikamenten-Regimes zur peri-prozeduralen Sedation und Analgesie der iv-Drogenabhängigen in der Notaufnahme. Propofol-Monotherapie scheint aber die sicherste zu sein, mit niedrigen Komplikationsraten.