Eine aktuelle Studie (1) ging der Frage nach, ob die endotracheale Intubation das Überleben der Patienten, die unter ambulanten Bedingungen einen Herzstillstand erlitten, verbessert.
Die Studie untersuchte dafür den Outcome von Patienten, die außerhalb des Krankenhauses einen nicht-traumatischen Herzstillstand hatten, im Hinblick darauf, ob sie intubiert wurden, oder mit einer supraglottischen Atemhilfe (Medknowledge-Anmerkung: weitere Entwicklungen der Larynxmaske; die meisten dichten den Larnyx fest ab, und erlauben somit Beatmung mit niedriger Aspirationsgefahr; 2).
Die Autoren führten eine Literatur-Übersicht der Studien, die zum Thema zwischen 1980 bis 2013 durchgeführt wurden. Dafür wurden wichtige Medizin-Datenbanken wie Medline durchforstet. Am Ende wurden 5 Studien mit über 300.000 Patienten in die End-Analyse einbezogen, davon eine randomisierte Studie und 4 Kohorten-Studien. Die Ergebnisse:
Die Überlebens-Raten waren in den Intubation-Gruppen und supraglottische-Atemhilfe-Gruppen ähnlich. Unter Intubation kam es bei 3 der 5 Studien häufiger zu einer Herstellung des spontanen Kreislaufs. Die Rate eines günstigen neurologischen Outcomes war mit Intubation lediglich in einer Studie besser.
Fazit: Patienten mit ambulantem Herzstillstand, die mit supraglottischen Atemhilfen versorgt wurden, hatten ein ähnliches Outcome wie die, die endotracheal intubiert wurden. Die Autoren schlussfolgern, dass nach derzeitiger Evidenzlage endotracheale Intubation der supraglottische Atemhilfe bei der Versorgung der Patienten mit ambulantem Herzstillstand nicht überlegen ist.
Medknowledge-Anmerkung: Aus dieser Übersicht könnte auch die folgende Botschaft abgeleitet werden : Patienten, die außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden, sollten mit supraglottischen Atemhilfen oder auch dem Ambu-Beutel beatmet, und schnell ins Krankenhaus transportiert werden, anstatt mit der technisch anspruchsvollen Intubation Zeit zu verlieren. Intubation sollte somit nicht als Standard betrachtet, sondern nur in bestimmten Fällen angewandt werden.
2- I-gel: Supraglottische Atemwegshilfe für elektive Ventilation und Intubation, 06.12.2012