Eine aktuelle US-Studie (1) in der Fachzeitschrift "Radiology" untersuchte die optimale Vorgehensweise bei Patienten mit Schilddrüsen-Knoten, bei denen die erste Feinnadel-Biopsie keinen wegweisenden Befund gezeigt hatte. An erster Stelle ging es darum, ob umgehend eine Biopsie-Wiederholung erfolgen sollte.
Die Autoren analysierten die Ergebnisse von 5349 Schildrüsen-Knoten-Untersuchungen, bei denen eine Ulltraschallgeführte Feinnadelaspiration (FNA) zwischen 2004 und 2012 erfolgte. 393 waren solitäre SD-Knoten ohne eindeutige diagnostisch-zytologische Ergebnisse. Die Resultate der Wiederholungs-Biopsie bzw. der Schilddrüsen(SD)-Operation bei diesen Patienten war wie folgt:
-9 Schilddrüsenkarzinome (2.3%) wurden bei der sofort erfolgten zweiten Biopsie (2; 0,6%) oder der Histologie nach erfolgter Operation (7 Fälle; 1.8%) diagnostiziert.
-330 SD-Knoten (84%) waren benign, und 54 (13.7%) waren bei den Kontroll-Ultraschall (US)-Untersuchungen stabil oder wurden kleiner, bei einer mittleren Beobachtungszeit von 3 Jahren.
-Patienten mit malignen SD-Veränderungen waren älter als die ohne Malignitäten (mittleres Alter 63 Jahre vs. 55 J).
-Maligne SD-VEränderungen kamen bei Männern viermal häufiger vor, als bei Frauen, und das Malignitäts-Risiko stieg mit je 1cm Durchmesser-Zunahme der SD-Knoten.
Fazit: Sehr wenige maligne Krankheiten wurden durch Wiederholung der Feinnadelbiopsie bei Schilddrüsen (SD)-Knoten nach zunächst nicht-diagnostischer Biopsie diagnostiziert (0.6%). Daher empfehlen die Autoren klinische und Ultraschall-Kontrolluntersuchungen bei SD-Knoten mit initial nicht-wegweisendem Biopsie-Befund.