Frei# Bei Brustkrebs wurde früher oft die komplette Brust (Mastektomie) operativ entfernt. Inzwischen gilt die brusterhaltende Operation (Lumpektomie) als Standardtherapie oft in Verbindung mit Strahlentherapie. Eine der viel diskutierten Themen in Medizin ist der Sicherheitsabstand zwischen dem Tumor und den Schnitträndern bei Patienten mit Lumpektomie und kompletter Brust-Bestrahlung. Genau zu diesem Thema hat die US-Fachgesellschaft "Society of Surgical Oncology-American Society for Radiation Oncology (ASTRO)" eine neue Leitlinie veröffentlicht (1).
Einige der wichtigen Punkte sind:
-Positive Schnittränder (auf Tumorzellen) erfordern eine Nachoperation, da sie das Brustkrebs-Rezidivrisiko verdoppeln.
-Negative Schnittränder mit "no ink on tumor" ( kein Tumor auf der Präparatoberfläche nachweisbar) sind mit einer guten Prognose assoziiert; Größerer Sicherheitsabstand zu den Resektionsrändern würde hier das Rezidivrisiko nicht signifikant verringern.
-Die Rate der invasiven Brustkrebs-Rezidive werden durch systemische Therapie (Anmerkung: gemeint ist vermutlich die Chemotherapie) reduziert. In den Fällen, wo die Patientinnen keine systemische Therapie erhalten, gibt es keine Hinweise, dass der Sicherheitsabstand zu den Resektionsrändern größer gewählt werden sollte, als bei Fällen mit Tumorfreiem-Präparatoberfläche („no ink on tumor").
Des Weiteren gibt es auf der ASTRO-Website eine kurze Zusammenfassung der wichtigen Punkte in englischer Sprache (2).