Frei#   Brustkrebs geht mit Veränderungen des Genoms einher. In der vorliegenden Mulicentre Studie wurde ein molekulares Screening durchgeführt, um Abnormalitäten im Patientengenom individuell identifizieren zu können mit dem Ziel, eine gezielte Therapie durchzuführen.

Im Zeitraum von ca. einem Jahr (Juni 2011 – Juli 2012) wurden Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs in 18 Zentren Frankreichs Biopsien entnommen.

Eine vergleichende Genom Hybridisierung und DNA Sequenzierung der Gene PIK3CA (Exon 10 und 21) und AKT1 (Exon 4) wurden verwendete um die Biopsien von 5 Zentren zu untersuchen. Als therapeutisches Zielmolekül wurden Moleküle mit Genomveränderungen definiert. Das Hauptziel war es, 30 % der Patientinnen in der klinischen Studie aufnehmen zu können um zu testen, ob eine Behandlung von Zielmolekülen durchgeführt werden kann. Das primäre Outcome war der Anteil an Patientinnen, denen eine Therapie angeboten werden konnte.

423 Patienten wurden in der Studie aufgenommen, von 407 wurde eine Biopsie entnommen.

Eine vergleichende Genom Hybridisierung konnte bei 283 Patientinnen (67%) durchgeführt, eine DNA Sequenzierung bei 297 Patientinnen (70%). Ein Zielmolekül wurde bei 195 Patientinnen (46%) identifiziert (davon PIK3CA in 25%, CCND1 in 19%, FGFG1 in 13%). Bei 117 von 297 Patientinnen (39%) wiesen seltene Veränderungen im Genom auf (definiert mit einer Auftretenswahrscheinlichkeit von weniger als 5% der allgemeinen Bevölkerung), wobei Mutationen in AKT1, und Amplifikationen in EFGR, MDM2, FGFR2, AKT2, IGF1R und MET. Eine Therapie konnte bei 55 Patientinnen (13%) personalisiert werden. Von den 43 Patientinnen, welche letzte eine personalisierte Therapie erhielten, zeigten 4 (9%) ein objektives Ansprechen auf die Behandlung, 9 Patientinnen (21%) zeigten einen stabilen Krankheitsverlauf über die nachfolgenden 16 Wochen.

Schwerwiegende durch die Biopsie verursachte Nebenwirkungen (Grad 3 oder höher) traten insgesamt bei 4 Patientinnen auf (1%) und beinhalteten: Pneumothorax (1), starke Schmerzen (1), Hämatome (1), und hämorrhagischer Schock (1).

Fazit: Die Personalisierung medizinischer Versorgung von metastasiertem Brustkrebs anhand von genetischen Untersuchungen ist machbar. Das molekularbiologische Gen-Screening kann helfen, geeignete zielgerichtete Krebstherapie („Targeted Therapy") für die betroffene Patientinnen zu finden. Die hier verwendete Methode lässt sich auch für Fälle mit seltenen Genomveränderungen anwenden.

1-André F et al. Comparative genomic hybridisation array and DNA sequencing to direct treatment of metastatic breast cancer: A multicentre, prospective trial (SAFIR01/UNICANCER). Lancet Oncol 2014 Feb 6

 

 

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