Studienziel: Ziel der vorliegenden Studie (1) war die Durchführung einer populationsbezogenen Analyse zum Vergleich von Komplikationen und Kosten von laparoskopischer und robotergestützter Adnexchirurgie.
Methoden: Es wurde eine landesweite Datenbank zur Analyse des Nutzens und der Ergebnisse der robotergestützten Adnexchirurgie zwischen 2009 und 2012 verwendet. Es wurden multivariate Regressionsmodelle mit gemischten Effekten entwickelt, um Prädiktoren für den Nutzen von robotergestützter Chirurgie zu untersuchen. Nach dem epidemiologischen Matching (propensity matching) wurden Komplikationen und Kosten zwischen robotergestützten und laparoskopischen Operationsverfahren verglichen.
Ergebnisse: Es wurden 87514 Frauen in die Studie eingeschlossen. Von 2009 bis 2012 stieg die Anzahl an robotergestützten Eierstockentfernungen von 3,5% auf 15%, während die an robotergestützten Zystektomien von 2,4% auf 12,9% anstieg. Die Komplikationsrate betrug insgesamt 7,1% bei robotergestützter im Vergleich zu 6,0% bei laparoskopischer Eierstockentfernung. Die robotergestützte Eierstockentfernung wies eine höhere Rate intraoperativer Komplikationen auf (3,4% im Vergleich zu 2,1%).
Die Komplikationsrate nach robotergestützter Zystektomie betrug insgesamt 3,7% im Vergleich zu 2,7% nach der laparoskopischen Variante. Die intraoperative Komplikationsrate war bei der robotergestützten Zystektomie höher (2,0% gegenüber 0,9%). Im Vergleich zur Laparoskopie verursachte die robotergestützte Eierstockentfernung $2504 und die robotergestützte Zystektomie $3310 mehr an Gesamtkosten.
Fazit: Die Verwendung von robotergestützter Adnexchirurgie hat rapide zugenommen. Im Vergleich zur laparoskopischen Methode ist die robotergestützte Adnexchirurgie mit wesentlich höheren Kosten sowie einer kleinen, aber statistisch signifikanten Zunahme der intraoperativen Komplikationen verbunden.
Anmerkung: Bis weitere Daten über die Sicherheit der robotergestützten Adnexchirurgie vorliegen, sollte diese zurückhaltend eingesetzt werden.