Eine aktuelle Studie (1) in "BMJ" untersuchte mit systematischen Reviews und Metaanalysen von Kohortenstudien, ob die Entfernung des Gebärmutterhalses bei Vorliegen einer CIN, die Outcomes von Fruchtbarkeit und Frühschwangerschaft beeinflusst. Hierfür wurden Medline und Embase als Datenquellen genutzt.

Die CIN (Cervicale intraepitheliale Neoplasie) ist eine Gewebsveränderung am Gebärmutterhals, die mit einem erhöhten Risiko für eine bösartige Entartung in einen Gebärmutterhalskrebs einhergeht. Bei einer verdächtigen CIN ist die Konisation Mittel der Wahl. Hierbei wird ein Gewebekegel mit dem betroffenen Areal aus dem Gebärmutterhals entnommen. Bei Frauen im gebärfähigen Alter wird eine flache Konisation empfohlen, um Probleme in der Schwangerschaft zu vermeiden. Ausgewählt wurden Studien, die Outcomes von Fruchtbarkeit und Frühschwangerschaft bei Frauen mit einer CIN beurteilten. In der Analyse wurden 2 Gruppen mit Frauen, die von einer CIN betroffen waren, betrachtet.

Eine Gruppe erhielt eine Therapie. Die andere Gruppe unterzog sich keiner Behandlung. Die ausgewählten Studien wurden unterteilt in Behandlungstyp und die Endpunkte Fruchtbarkeit oder Frühschwangerschaft.

Die Analyse beinhaltete gepoolte relative Risiken und 95% Konfidenzintervalle im Random Effect Model, sowie die Heterogenität zwischen den Studien.

15 Studien erfüllten die Kriterien, um in die Analyse eingeschlossen zu werden. Die Metaanalyse zeigte keine Evidenz, dass die Behandlung einer CIN die Chancen für eine Befruchtung negativ beeinträchtigt. Die Gesamtschwangerschaftsrate war für therapierte Frauen größer, als für nicht therapierte Frauen (43% vs. 38%), obwohl die Heterogenität zwischen den Studien hoch war.

Die Anzahl an Schwangerschaften unterschied sich nicht bei Frauen, die sofort schwanger wurden und Frauen, die mehr als 12 Monaten benötigten, um schwanger zu werden. Obwohl die Menge an kompletten Fehlgeburten und Fehlgeburten im 1.Trimester sowohl bei behandelten, als auch bei unbehandelten Frauen ähnlich war, wurde durch die Behandlung einer CIN ein signifikant höheres Risiko für eine Fehlgeburt im 2.Trimester festgestellt. Zudem war die Menge an Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter (1.6% vs. 0,8%), sowie die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche (12,2% vs. 7,4%) größer bei behandelten Frauen.

Fazit: Das Fazit der Studie ist, dass die Behandlung einer Gebärmutterhalsneoplasie keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat, obwohl die Therapie mit einem höheren Risiko für Fehlgeburten im 2.Trimester assoziiert ist.

Wissenschaftler sollten Mechanismen erforschen, durch die sich dieses erhöhte Risiko erklären lässt. Außerdem sollte der Einfluss, den die Therapie einer CIN auf die Outcomes von Fruchtbarkeit und Frühschwangerschaft hat, im Hinblick auf die Größe der Exzision und die Behandlungsmethode stratifiziert werden.

1-Kyrgiou et al. Fertility and early pregnancy outcomes after treatment for cervical intraepithelial neoplasia: Systematic review and meta-analysis. BMJ. 2014; 349: g6192

 

 

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