Frei#  Myokardischämien können bis zu 30 Tage nach einer nicht-kardialen Operation auftreten. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift Anesthesiology untersuchte nach diagnostischen Kriterien, klinischen Symptomen und Prädiktoren für postoperative Myokardischämien.

In der internationalen prospektiven Studie wurden bei ca. 15.000 Patienten (Alter >45 J), die sich einer nicht-kardialen OP unterzogen hatten, Troponin-T in den ersten 3 Post-operativen Tagen gemessen. Erhöhte Troponin-T- Werte (>0.04ng/ml ) wurden als Zeichen der Myokardischämie bewertet, und Patienten mit pathologischem Troponin-Test erhielten dann einer ausführlicheren Diagnostik unter anderem EKG und Echokardiographie.

Die Ergebnisse zeigten, dass erhöhtes Troponin-T nach einer nicht-kardialen Operation ein aussagekräftiger Prädiktor für perioperative Komplikationen und 30-Tages-Mortalität ist (angepasster HR 3,87). Insgesamt 1200 Patienten (8%) zeigten postoperativ Anzeichen für Myokardischämie; 58% dieser Patienten erfüllten jedoch nicht die Kriterien für Herzinfarkt. Nur 16% der Patienten mit ischämischem Herzschaden hatten klinische Symptome.

Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass Koronare Durchblutungsstörungen von Myokardischämie bis Herzinfarkt bei Patienten nach einer nicht-kardialen Operation relativ häufig vorkommen, und mit einer deutlich erhöhten Mortalität assoziiert ist. Anscheinend können Troponin-T-Messungen in den ersten 3 Tagen nach der Operation zur Identifizierung der Herzinfarkt-gefährdeten Patienten wertvolle Hinweise geben, unabhängig davon, ob die Patienten kardiale Symptome haben oder auch nicht.

1-VISION-Studie: Myocardial Injury after Noncardiac Surgery: A Large, International, Prospective Cohort Study Establishing Diagnostic Criteria, Characteristics, Predictors, and 30-day Outcomes. Anesthesiology: March 2014 - Volume 120 - Issue 3 - p 564–578 

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