Frei#  Nicht in Reichweite: Im öffentlichen Bereich eingesetzte Defibrillatoren nutzen den meisten Patienten mit außer-Krankenhaus-Herzstillstand nicht.

Der Zugang zu öffentlichen Defibrillatoren und deren Nutzung (public access defibrillation, PAD; Anmerkung; deutsch: AED, automatischer externer Defibrillator, Einsatz durch Laien geeignet durch automatische Rhythmusanalyse und Schockabgabe sowie Anweisungen für den Ersthelfer für das weitere Vorgehen bei der Reanimation) vor Eintreffen des Rettungsdienstes ist ein entscheidender Faktor für Überleben des Extra-Krankenhaus-Herzstillstandes (out-of-hospital, OOH).

In den vergangenen 12 Jahren wurden in England AEDs etabliert und ihre Bedeutung wurde im aktuellen nationalen Gesundheitsbericht hervorgehoben. Die tatsächliche Häufigkeit der Nutzung von AEDs in Großbritannien im Falle eines außerklinischen Herzstillstandes ist jedoch unbekannt.

Forscher untersuchten alle innerhalb von 12 Monate in Hampshire aufgetretenen Herzstillstände im ambulanten Bereich, um die Verfügbarkeit und die effektive Nutzung der öffentlichen Defibrillatoren zu evaluieren.

In einer retrospektiven Studie (1) wurden alle durch den SCAS (South Central Ambulance Service) in Hampshire versorgten Patienten mit außerklinischem Herzstillstand zwischen 1. September 2011 und 31. August 2012 einbezogen.

Die derzeitige Bevölkerungszahl von Hampshire beträgt etwa 1,76 Millionen. Zur Zeit der Datenerhebung waren 673 AEDs an 278 Orten der Stadt verfügbar.

Es gab in diesem Zeitraum 1035 bestätigte Alarmierungen aufgrund von Herzstillständen. Dabei hatten Ersthelfer nur in 44 Fällen (4,25%) Zugang zu einem AED hatten. Jedoch wurde dieser nur in 18 Fällen eingesetzt, die Erfolgsrate betrug dabei 1,74%, bevor die Rettungskräfte eintrafen.

Fazit: Trotz zahlreicher Kampagnen zur Aufklärung der Gesellschaft und der zunehmenden Bereitstellung von Defibrillatoren (AED, automatischer externer Defibrillator; PADs, public access defibrillation), verfügen viele öffentliche Einrichtungen nicht über einen AED. Aber auch an Orten, wo diese Geräte verfügbar sind, werden sie nur sehr selten von Laienhelfern vor Ankunft des Rettungsdienstes genutzt. Insgesamt wurde ein automatischer externer Defibrillator in nur 1,74% der außerklinischen Herzstillstände erfolgreich eingesetzt. Dies trägt zur ohnehin schlechten Überlebensrate des Herzstillstandes im ambulanten Bereich bei und bedarf einer Stärkung der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Anmerkung: Die Ergebnisse sind mehr als enttäuschend, zumal die ganze Sache relativ kostenintensiv ist. Wie sollte man weiter vorgehen? Anscheinend bringt es nicht viel von Passanten zu erwarten, dass sie schnell die Defibrillatoren betätigen. Vielleicht wäre es sinnvoller, in öffentlichen Einrichtungen wie im Flughafen bestimmte Personen, die dort arbeiten, als Ersthelfer intensiv zu trainieren.

1-Automatisierter Externer Defibrillator (AED -Deakin CD et al. Public access defibrillation remains out of reach for most victims of out-of-hospital sudden cardiac arrest. Heart 2014 Feb 19

 

 

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