Bisher wurden minimalinvasive kathetergestützte Eingriffe eher an der Aortenklappe (TAVI/TAVR; 2) durchgeführt, wo inzwischen TAVI bei Hochrisikopatienten, die sich einer Operation nicht unterziehen können, als eine therapeutische Alternative angesehen wird. Die Daten zu den kathetergestützten Eingriffen an der Mitralklappe sind bisher aufgrund der schwierigen anatomischen Verhältnisse an der Mitralklappe eher spärlich.

Bis zu 50% der Patienten mit schwerer symptomatischer Mitralinsuffienz wurde eine Herzklappen-Operation aufgrund des erhöhten perioperativen Risikos verweigert. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift „JACC, Cardiovascular Interventions" untersuchte, ob kathetergestützte Mitralklappen-Rekonstruktion bei diesen Patienten eine Alternative sein könnte.

Das Katheter-Verfahren mit dem MitraClip system von Abbott Vascular wurde bei Hochrisiko-Patienten mit Mitralklappen-Operation und konservativer Therapie verglichen.

Insgesamt 139 Patienten wurden mit dem Katheter, 53 operativ und weitere 59 konservativ behandelt. Das OP-Risiko wurde mit dem log EuroSCORE oder anhand der relevanten klinischen Risikofaktoren berechnet.

In der Katheter-Gruppe gab es signifikant mehr Hochrisiko-Patienten (23.9) als in der OP- (14) und Konservative-Therapie-Gruppe (18.7). Des Weiteren war die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (EF) in der OP-Gruppe (43.9) höher, während die EF in der Katheter- (36.8) und Konservative-Therapie-Gruppe (34.5) ähnlich war.

Nach einer jährigen Beobachtungszeit hatten die Patienten in der Katheter- und OP-Gruppe ähnliche Überlebensraten (85.8% und 85.2% respektive), während die Überlebensrate in der Konservativ-Therapie-Gruppe mit 67./% niedriger ausfiel. Dieses Ergebnis blieb auch nach Anpassung der individuellen Risikofaktoren.

Fazit: Obwohl es in der Katheter-Gruppe mit minimalinvasiver Mitralklappen-Rekonstruktion mehr Hochrisiko-Patienten gab, war die Überlebensrate in der Katheter-Gruppe und OP-Gruppe ähnlich.

Beide Therapie-Methoden zeigten insgesamt einen Überlebensvorteil verglichen mit der konservativen Therapie.

Anmerkung: Die Daten zeigen, dass der minimalinvasive Katheter-Eingriff zumindest bei Hochrisiko-Patienten, die sich einer Operation nicht unterziehen können, durchaus eine Therapie-Alternative ist.

1- Martin J. Swaans et al: Survival of Transcatheter Mitral Valve Repair Compared With Surgical and Conservative Treatment in High-Surgical-Risk Patients. JACC Volume 7, Issue 8, August 2014

2-Aortenstenose: Komplikationsrate unter dem Kathetereingriff TAVI/TAVR, 10.02.2013

 

 

 

 

 

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