frei# Schlafapnoe-Syndrom führt bei Kindern neben Schlafstörungen oft zu Verhaltensauffälligkeiten und kognitiven Störungen. Adenotonsillektomie wird häufig bei Kindern mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) durchgeführt, da die Kinder mit Schlafapnoe oft vergrößerte Gaumen- oder auch Rachenmandeln aufweisen. Bis jetzt jedoch ist der Nutzen dieses Eingriffs noch unklar. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift NEJM verglich Adenotonsillektomie mit abwartender Haltung.
Insgesamt 464 Kinder ( 5-9 Jahre alt), mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom wurden entweder für frühe Adenotonsillektomie oder eine Strategie der abwartenden Haltung randomisiert. Polysomnographische Werte, kognitive Störungen, Verhaltenstörungen und gesundheitliche Outcome wurden zu Studienbeginn und nach 7 Monaten gemessen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Adenotonsillektomie und abwartende Haltung bezüglich der Aufmerksamkeit und Selbstständigkeit als primäres Outcome ähnlich waren (Scores für ""Developmental Neuropsychological Assessment"). Kinder in der Adenotonsillektomie-Gruppe verbesserten sich jedoch in den Bereichen Verhaltensstörungen, Lebensqualität und polysomnographische Messungen signifikant stärker als die Kontrollgruppe.
Fazit: Die Adenotonsillektomie und abwartende Haltung bei Kindern mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom waren in den Bereichen Aufmerksamkeit und Selbstständigkeit vergleichbar. Frühe Adenotonsillektomie jedoch führte zu einer Besserung der sekundären Endpunkte Verhaltensstörungen, Lebensqualität und Atmung.