Wir hatten 2008 die Leitlinie von USPSTF (U.S. Preventive Services Task Force) vorgestellt, die kein routinemässiges Screening für asymptomatische Karotis-Stenose der Gesamtbevölkerung empfahl (2). Inzwischen ist die Update der USPSTF-Leitlinie zum Thema erschienen.
Auch in der neuen Leitlinie rät USPSTF nach einer Analyse der vorhandenen Evidenzlage von einem Routine-Screening für asymptomatische Karotis-Stenose in der Bevölkerung ab. Unter anderem werden folgende Gründe dafür genannt:
-Auskultation der Karotis-Geräusche ist nur von beschränkter Aussagekraft.
-Karotis-Ultraschalluntersuchung ist zwar eine sensitive und praktische Untersuchung für schwere Karotisstenose, sei aber gleichzeitig mit vielen falschpositiven Befunden assoziiert. Falsch-positive Befunde beim Screening können wiederum zu unnötigen Therapien wie Karotis-Endarterieektomie mit Komplikationen führen.
-USPSTF vergleicht vor allem die Daten der selektierten (symptomatischen) und nicht-selektierten Patienten (asymptomatischen), und zeigt, dass invasive Therapien wie Karotis-Endarterieektomie oder Karotis-Stenting bei nicht-selektierten Patienten mehr schaden als nutzen würden.
-Es gäbe keine Evidenz, dass Identifikation der asymptomatischen Karotistenose und eine verbesserte Medikation das Outcome verbessert, die über die Standardtherapie zur Prävention der kardiovaskulären Krankheiten hinaus geht.
2-Screening für asymptomatische Karotis-Stenose, USPSTF-Leitlinien, USA 2008