Frei# Vorhofflimmern ist die führende Ursache für rezidivierende Schlaganfälle. Es wird angenommen, dass Vorhofflimmern auch bei etwa Drittel der Patienten mit ischämischem Schlaganfall unklarer Genese (kryptogen) die Ursache bildet. Daher ist die frühzeitige Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern in dieser Gruppe enorm wichtig. Gleichzeitig werden Patienten mit paroxysmalem asymptomatischen Vorhofflimmern durch die Standard-24-Stunden-EKG im Rahmen der Schlaganfall-Diagnostik oft nicht diagnostiziert. Zwei aktuelle Studien (1,2) in "NEJM" untersuchten, ob längere EKG-Zeichnungen Vorhofflimmern-Diagnose bei Patienten mit kryptogenen Schlaganfällen verbessern können.
Die aktuelle EMBRACE-Studie (1) zeigte, dass ein tragbares 30-Tages-EKG-Gerät verglichen mit 24-EKG ein bis dahin unbekanntes asymptomatisches Vorhofflimmern häufiger diagnostizierte (16.1% vs. 3.2%).
In der zweiten CRYSTAL-AF-Studie wurde ein implantierbares Herzmonitor (ICM) mit 24-Stunden-EKG verglichen. Das ICM-Gerät zeichnete 6 bis 12 Monate lang das Herzrhythmus. Die Ergebnisse zeigten, dass langfristiges Herzmonitoring mit ICM zur Vorhofflimmern-Diagnose effektiver als 24-Stunden-EKG war (8.9% vs. 1.4% nach 6 Monaten, und 12.4% vs. 2.0% nach 12 Monaten.).
Anmerkung: Je länger die Patienten mit Schlaganfällen unklarer Genese eine EKG-Monitoring erhalten, desto häufiger wird ein asymptomatisches Vorhofflimmern diagnostiziert. Wenn die Möglichkeit für langfristige Herz-Monitoring fehlen, könnte die mehrfache Durchführung von 24-Stunden-EKGs in zeitlichen Abständen eine mögliche Option in Arztpraxen sein. Wenn die Diagnose asymptomatisches paroxysmales Vorhofflimmern gestellt wird, müssten die Ärzte die Indikation für eine Antikoagulation überprüfen.