Frei# Das Biphosphonat Zoledronsäure (Zometa) zur frühzeitigen Therapie bei kastrations-sensitivem Prostatakarzinom mit Knochenmetastasen. Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie (CALGB 90202, Alliance).
Zoledronsäure senkt bei Männern mit kastrations-resistentem Prostatakarzinom und Knochenmetastasen das Risiko für Skelett-bezogene Komplikationen. Ob Zoledronsäure den Verlauf in einem früheren Stadium beeinflussen kann, ist nicht bekannt. In der vorliegenden Phase III Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit einer frühzeitigen Zoledronsäure-Behandlung untersucht.
Männer mit einem noch kastrations-sensitiven Prostatakarzinom und Knochenmetastasen sowie Beginn einer Androgendeprivationstherapie bis zu 6 Monaten nach Aufnahme in die Studie wurden zwei Gruppen zugeteilt. Die Männer erhielten verblindet und in 1:1 Randomisierung entweder Zoledronsäure (4 mg i.v. alle 4 Wochen) oder Placebo. Beim Fortschreiten der Erkrankung in einen kastrations-resistenten Status erhielten alle Patienten Zoledronsäure als Open-Label-Behandlung. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum ersten Auftreten von Skelett-bezogenen Ereignissen, definiert als Notwendigkeit der Knochenbestrahlung, klinisch manifeste Fraktur, Rückenmarkskompression, operative Behandlung der betroffenen Knochen oder Versterben aufgrund des Prostatakarzinoms. Als geplante Zielzahl sollten 680 Patienten behandelt werden. Eine Erstanalyse sollte beim Erreichen von 470 Skelett-bezogenen Ereignissen durchgeführt werden. Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, als die kooperierende Firma die Bereitstellung des Medikaments beendete. Bis dahin konnten 645 Patienten beziehungsweise 299 Skelett-bezogene Ereignisse dokumentiert werden.
Eine frühzeitige Gabe von Zoledronsäure war nicht mit einer verlängerten Zeitspanne bis zum ersten Auftreten von Skelett-bezogenen Ereignissen assoziiert. Hierbei wurde in der Studiengruppe mit Zoledronsäure-Behandlung eine mittlere Dauer von 31,9 Monaten (24,2-40,3) und in der Placebo-Gruppe von 29,8 Monaten festgestellt (25,3-37,2; Hazard Ratio 0,97, einseitige log-rank Stratifizierung: p = 0,39). Das Gesamtüberleben war in beiden Gruppen vergleichbar (Hazard Ratio 0,88; p = 0,29). Auch die Nebenwirkungsrate war gleich.
FAZIT: Bei Männern mit kastrations-sensitivem Prostatakarzinom und Knochenmetastasen bewirkte eine frühzeitiger Behandlung mit Zoledronsäure keine Verringerung des Risikos für Skelett-bezogene Ereignisse (wie Notwendigkeit der Knochenbestrahlung, klinisch manifeste Fraktur, Rückenmarkskompression, operative Behandlung der betroffenen Knochen oder Versterben aufgrund des Prostatakarzinoms).