Frei# Pneumocystis-Pneumonie wird durch den Pilz Pneumocystis jirovecii ausgelöst. Pneumocystis-jirovecii-Pneumonia (PCP) gilt als eine schwere oppurtunistische Infektion im Rahmen der HIV-Krankheit. PCP tritt inzwischen durch die bessere antiretrovirale Therapie der HIV-Infektion jedoch weniger bei HIV-Patienten und mehr bei Nicht-HIV-Patienten auf. Eine aktuelle Studie (1) aus Skandinavien untersuchte die Risikofaktoren und Verteilung für PCP-Infektion bei Nicht-HIV-Patienten.
In der prospektiven Beobachtungsstudie wurden Daten von 56 HIV-negativen Patienten mit dokumentierten PCP-Infektionen analysiert. Die häufigsten Grundkrankheiten, die eine PCP-Infektion begünstigt hatten, waren: Maligne hämatologische Tumoren (43%), solide Tumoren (25%), Autoimmunkrankheiten (20%), und solide Organ-Transplantationen (7%).
Die meisten Patienten (80%) hatten Langzeit-Kortikosteroide in einer mittleren Tages-Dosierung von etwa 50mg Prednison-Äquivalent erhalten. Des Weiteren erhielten etwa Zweidrittel der Patienten weitere zytotoxische Medikamente (z.B. Cyclophosphamid).
Die mittlere CD4-Zahl betrug 120, und die mittlere CD4/CD8-Ratio 1.32.
Fazit: Die Ergebnisse der Studie könnten zur Identifizierung der HIV-negativen Patienten, die am meisten von einer PCP-Prophylaxe wie bei einer HIV-Krankheit profitieren würden, beitragen.
Medknowledge-Anmerkung: Anscheinend sind Medikamente wie Kortison oder zytotoxische Medikamente, die zu einer Immunsuppression mit niedrigen Lymphozyten- und CD4-Zahl führen, besonders starke Risikofaktoren. In den letzten Jahren werden zunehmend Biologika (u.a. TNF-Hemmer), die schwere Infektionen begünstigen können, insbesondere bei Auto-Immunkrankheiten eingesetzt. Es wäre interessant zu untersuchen, ob Biologika ebenfalls PCP-Infektion begünstigen.
Nachtrag: Im Dezember ist ein weitere Studie zum gleichen Thema in "American Journal of Medicine" erschienen (2)