Frei#   Continin, ein Abbauprodukt von Nikotin, kommt bei Passivrauchern im Urin, Plasma, Speichel und Haaren vor und ermöglicht eine Aussage über das Rauchverhalten der Umwelt des Patienten. Auch eine Quantifizierung der Rauchexposition lässt sich aus der Konzentration von Cotinin ableiten.

Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen der Tabakrauchexposition (selbst berichtetes Rauchverhalten bzw. Bestimmung mittels dem Biomarker Cotinin) und der Häufigkeit der Wiederaufnahme von Kindern mit Asthma.

Die Wissenschaftler führten eine prospektive Kohortenstudie mit 774 Kindern im Alter von 1 bis 16 Jahren durch, welche bereits aufgrund von Asthma oder auf Bronchodilatatoren ansprechendes Giemen hospitalisiert wurden. Primärer Endpunkt der Studie stellte die mindestens einmalige Wiederaufnahme im Krankenhaus wegen Asthma oder Giemen dar. Die Erziehungsberechtigten sollten selber über die Rauchexposition zu Hause, in einem anderen Aufenthaltsort oder im Auto berichten. Die Forscher hingegen bestimmten die Serum- und Speichelkonzentration von Cotinin mittels Massenspektrografie und nutzten die logistische Regression um eventuelle Zusammenhänge zwischen der Tabakexposition und den Wiederaufnahmen zu untersuchen.

Für 619 Kinder wurden alle notwendigen Daten über die Tabakexposition registriert. 57% dieser Kinder waren Afroamerikaner und 76% nutzten den Gesundheitsdienst für Bedürftige (Medicaid). 17% der Kinder wurden innerhalb eines Jahres erneut Hospitalisiert. Die ermittelten Werte für die Tabakexposition betrug für die Elternauskunft 35,1%, für die Bestimmung im Serum 56,1% und für die Messung im Speichel 79,6%. Die Auskunft über die Tabakexposition durch die Erziehungsberechtigten war nicht mit einer Wiederaufnahme assoziiert (adjusted odds ratio: 1,1). Jedoch waren erhöhte Werte in der Serum bzw. Speichelkonzentration verknüpft mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für die erneute Hospitalisierung (adjusted odds ratio: 1,59 bzw. 2,35) Kinder, deren Erziehungsberechtigte angaben, dass keine Exposition bestand, wiesen zu 39,1% bzw. 69,9% messbare Cotininkonzentrationen in Serum bzw. Speichel auf. Bei Kindern mit zuvor berichteter Exposition ergaben sich hierfür 87,6% bzw. 97,7%.

Fazit: Nachweisbare Cotininkonzentrationen in Serum und Speichel traten häufig bei Kindern auf, welche aufgrund von Asthma hospitalisiert wurden und waren auch assoziiert mit einer Wiederaufnahme. Die Berichte der Erziehungsberechtigten korrelierten mit der tatsächlichen Tabakexposition der Kinder nicht.

Medknowledge-Anmerkung: Die Messung des Cotininspiegels als ein Marker für die tatsächliche Tabak-Exposition der Kinder, könnten Hochrisiko-Kinder für Asthma identifizieren, und möglicherweise die Bemühungen zur Vermeidung der Tabakrauch-Exposition der Kinder auf einer objektiven Grundlage deutlich verbessern.

1-Howrylak JA et al. Cotinine in children admitted for asthma and readmission. Pediatrics 2014 Feb; 133:e355

 

 

 

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