Bekanntlich spielen die Score-Systeme bei der Entscheidung für oder gegen eine Antikoagulation- Therapie eine wichtige Rolle; zum Beispiel CHADS2- vs. CHA2DS2-VASc-Score zur Schlaganfall-Risikoabschätzung bei Vorhofflimmern (1).
Des Weiteren wird bei der Entscheidung zur Einleitung oder auch Weiterführung einer Antikoagulation für verschiedene Indikationen von Vorhofflimmern bis Langzeit-Thrombosetherapie das Blutungsrisiko ebenfalls berücksichtigt. Auch dafür existieren verschiedene Blutungsrisiko-Score-Systeme wie HAS-BLED oder ATRIA (2).
In einer aktuellen Studie (3) wurde jetzt der neue umfangreiche Risikokalkulator QBleed (4) zur Abschätzung des Risikos für gastrointestinale und intrakranielle Blutungen getestet.
Die Autoren validierten den Qbleed-Scora anhand der Patienten-Daten aus der englischen Hausärzte-Datenbank in Verbindung mit den Daten für Hospitalisation und Mortalität zwischen 2008 und 2013.
Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass der QBleed-Score valide Ergebnisse zur Abschätzung des absoluten Risikos für gastrointestinale und intrakranielle Blutungen bei Patienten mit oder ohne Antikoagulation liefert. Weitere Studien sollten das klinische Outcome unter dem Einsatz des QBleed-Scores überprüfen.
Zur Messung des persönlichen Risikos der Patienten erfordert der Qbleed-Score die Eingabe mehrerer Daten: Von Anamnese, körperlichem Befund bis aktueller Medikation im Zusammenhang mit Hämostase. Im Internet erleichtert ein Online-Risikokalkulator die Anwendung erheblich.