Eine aktuelle Studie (1) in „Blood" hat die Wirksamkeit und Sicherheit neuer direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK mit den altherkömmlichen Vitamin-K- Antagonisten (VKA; Marcumar und Co.) zur Therapie von akuten venösen Thromboembolien verglichen.
Es wurden die Daten von 6 Phase-III-Studien mit 27.023 Patienten mit akuten symptomatischen venösen Thromboembolien (VTE), die die neuen Antikoagulanzien Dabigatran (Pradaxa), Rivaroxaban (Xarelto), Apixaban (Eliquis) und Edoxaban mit VKAs verglichen, analysiert. Die Ergebnisse:
-Rezidivierende VTEs traten in den DOAK- und VKA-Gruppen ähnlich auf (2.0% vs. 2.2%). Somit waren die DOAKs mindestens genauso effektiv wie die VKAs.
-Gleichzeitig reduzierte eine Antikoagulation mit DOAKs das Risiko schwerer Blutungen –inkl. Hirnblutungen- gegenüber die VKAs (RR 0.61).
-Die Wirksamkeit und Sicherheit der DOAKs waren bei Patienten mit Lungenembolie, tiefen venösen Thrombosen und Körpergewicht > 100kg, geringer Niereninsuffienz, Alter > 75 Jahren und Krebs konsistent.
Fazit: Die neuen direkten orale Antikoagulanzien (DOAK) waren zur Antikoagulation der Patienten mit akuten venösen Thromboembolien genauso effektiv wie die Vitamin-K-Antagonisten (VKA; Marcumar und Co.) und dabei mit weniger schweren Blutungen sicherer als die VKAs.
Anmerkung: Die DOAKs lassen sich im Vergleich zu VKAs schnell aufsättigen, erfordern keine Gerinnungskontrollen und nur wenige Dosis-Anpassungen. Die Ergebnisse der aktuellen Meta-Analyse verstärken zusätzlich deren Position bei der Therapie der Thromboembolien.
Nachteile der DOAKs zum jetzigen Zeitpunkt sind: Höhere Kosten, fehlende Antidote und deren Kontraindikation bei schwerer Niereninsuffienz.