Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) galt bisher als eine gefürchtete Nebenwirkung von Heparin. Neue Erkenntnisse stellen es jedoch in Frage, dass HIT nur in Verbindung mit Heparin-Exposition vorkommen kann.
Zwei Fallberichte in der Fachzeitschrift Blood zeigen, dass die klinische Konstellation HIT auch ohne Heparin-Exposition auftreten kann.
Die beiden Patienten hatten keine Heparine erhalten, und trotzdem eine HIT-ähnliche Symptomatik entwickelt. Im Serum wurden IgG- Antikörper gegen Plättchenfaktor-4-Komplex nachgewiesen. Die Autoren nannten es spontane HIT, ohne vorherige Heparin-Provokation.
Die spontane HIT wird möglicherweise durch Infektionen oder operative Eingriffe ausgelöst, sie sollte in die Differentialdiagnose der Thrombosen aufgenommen werden, die sich mit Thrombozytopenie präsentieren.
Eine mögliche Therapie der spontanen HIT wären die Heparin-Analoge wie z.B. Fondaparinux (Arixtra®), Heparin-Analog.