Frei# Die „Midlife"-Hypertonie kann vermutlich die „Midlife-Crisis" beschleunigen.
Bluthochdruck in der Mitte des Lebens gilt als ein Risikofaktor für Demenz. Eine aktuelle Studie (1) aus den Niederlanden untersuchte, ob die Hypertonie-Therapie die kognitive Verschlechterung aufhalten bzw. verlangsamen kann.
Die Autoren beobachteten 12 Jahre lang etwa 1800 kognitiv intakte Menschen (Alter zwischen 25 bis 84 J), von denen 638 (38%) unter Hypertonie litten. Die kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Denkfähigkeiten wurden im Verlauf kontinuierlich gemessen.
Die Ergebnisse ergaben, dass Hypertonie-Patienten insgesamt einen schnelleren Abfall des Gedächtnisses, der ausführenden Funktionen und Denkfähigkeiten hatten (P<0.001bis P=0.019), vor allem ab dem 6. Jahr in der Beobachtungszeit.
Diese negativen Effekte der Hypertonie waren insbesondere bei Patienten mit schlecht kontrollierter bzw. nicht-therapierter Hypertonie vorhanden.
Fazit: Bluthochdruck kann bei Menschen im mittleren Alter die kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Konzentration und Denkfähigkeiten im Verlauf der Zeit signifikant verschlechtern, dies gilt insbesondere für nicht-therapierte bzw. schlecht-kontrollierter Hypertonie. Bei Menschen, bei denen die Hypertonie neu diagnostiziert wurde, könnte eine antihypertensive Therapie möglicherweise den kognitiven Abfall anhalten bzw. verlangsamen.
Medknowledge-Anmerkung: Im Abstract werden keine Angaben über „schlecht kontrollierte Hypertonie" gemacht, es ist jedoch davon auszugehen, dass damit mittlere systolische RR-Werte > 150mmHg gemeint ist. Hypertonie führt über eine Atherosklerose der Gefäße zur Verschlechterung der kognitiven Funktionen.