Frei#  Studie in der Fachzeitschrift JAMA: Bei Patienten mit kurativer Darmkrebs-Operation verbesserte die Erweiterung der Nachsorge mit CEA durch zusätzliche CT-Untersuchung über 3-5 Jahre die Entdeckung der Rezidive eines kolorektalen Karzinoms NICHT.

Die regelmäßige Messung des carcinoembryonalen Antigens (CEA) im Blut nach der Operation eines kolorektalen Karzinoms ist eine akzeptierte Methode für die Nachbeobachtung. Die Nachsorge-Intensivierung mit Zusatz der Computertomographie (CT) wird bisher zwar häufig durchgeführt, die Evidenzlage für diese Kombination ist jedoch gering.

In einer aktuellen Studie sollten die Auswirkungen von gezielten Blutmessungen des carcinoembryonalen Antigens (CEA) und von einer Computertomographie (CT) als Nachsorge bei kolorektalem Karzinom untersucht werden, um mögliche Rezidive somit möglichst früh zu erkennen, sodass sie kurativ behandelbar sind.

In der randomisiert-klinischen Studie wurden zwischen 2003 – 2009,  1202 Patienten aus 39 nationalen Krankenhäusern in Großbritannien involviert, die eine kurative Operation für ein primäres kolorektales Karzinom erhalten hatten. Es wurden auch adjuvante Therapiemaßnahmen eingeschlossen, wenn sie indiziert waren. Bei den Patienten sollte zum Zeitpunkt der Studie kein Krebs mehr feststellbar sein.

Die Teilnehmer wurden zufällig auf eine von vier Gruppen verteilt: nur CEA (n=300), nur CT (n=299), CEA und CT (n=302) oder eine minimale Nachsorge (n=301). Die Blutmessungen von CEA erfolgten alle drei Monate für zwei Jahre, dann alle sechs Monate für drei Jahre; die CT-Untersuchungen von Thorax, Abdomen und Becken wurden alle sechs Monate für zwei Jahre durchgeführt, danach jährlich für drei Jahre; die Gruppe mit der minimalen Nachsorge erhielt eine Nachbeobachtung, wenn Symptome auftraten.

Der primäre Endpunkt war die chirurgische Behandlung eines Rezidivs mit kurativer Absicht; sekundäre Endpunkte waren die Mortalität (Gesamtmortalität und Darmkrebs-Mortalität), die Zeit bis zum Entdecken des Rezidivs und das Überleben nach Behandlung des Rezidivs mit kurativer Intention.

Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,4 Jahren, trat ein Krebsrezidiv bei insgesamt 199 Patienten auf; 71 Patienten wurden bei einem Rezidiv mit einer kurativen Absicht behandelt. Es gab kleine Unterschiede bei der Stadien-Einteilung nach Dukes: Stadium-I wurde bei 5,1%, Stadium-II bei 6,1% und Stadium-III bei 6,2% der Patienten festgestellt. Die chirurgische Behandlung des Rezidivs mit einer kurativen Intention betrug 2,3% in der Gruppe mit der minimalen Nachsorge, 6,7% in der CEA-Gruppe, 8% in der CT-Gruppe und 6,6% in der CEA + CT -Gruppe.

Verglichen mit der minimalen Nachsorge war die absolute Differenz des Anteils der Patienten mit potentiell kurativem Rezidiv war wie folgt: in der CEA-Gruppe 4,4% (OR 3.0), in der CT-Gruppe 5,7% (OR 3.6) und in der CEA und CT -Gruppe 4,3% (OR 3.1).

Die Anzahl von Todesfällen unterschied sich nicht signifikant bei den intensivierten Nachbeobachtungsgruppen (CEA, CT und CEA+CT; 18,2 %), verglichen mit der Gruppe in der minimalen Nachsorge (15,9%).

Fazit: Bei Patienten, die eine Operation mit kurativem Ansatz bei einem primären kolorektalen Karzinom erhalten haben, führte eine intensivierte Nachsorge mit der Computertomographie (CT) oder CEA (carcinoembryonales Antigen) zu einer erhöhten Rate an Rezidiv-Operationen mit kurativem Ansatz verglichen mit der Gruppe, die nur eine minimale Nachsorge erhalten haben. Es gab keinen Vorteil für das Kombinieren von CEA und CT.

Anmerkung: Anders ausgedrückt sollten die Ärzte die Routine-CEA-Kontrolle in der Nachsorge beibehalten. Eine zusätzliche CT-Untersuchung sollte nicht automatisch zur Nachbeobachtung gehören, sondern nur bei pathologischen CEA-Werten oder auch spezifischen Fragestellungen durchgeführt werden.

1-Primrose JN et al. Effect of 3 to 5 years of scheduled CEA and CT follow-up to detect recurrence of colorectal cancer: The FACS randomized trial. JAMA 2014 Jan 15; 311:263

 

 

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