Frei#  Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED: Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Frakturen. Die Wirksamkeit einer Osteoporosebehandlung zur Steigerung der Knochendichte (BMD) ist bei dieser Patientengruppe aber wenig untersucht.

Kontrollierte Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit medizinischer Therapien bei niedriger Knochendichte bei Patienten mit CED (Morbus Crohn, Colitis ulcera oder unspezifische Colitis) wurden als Metaanalyse und Review ausgewertet. Hierzu wurden Veröffentlichungen in MEDLINE, EMBASE, Google scholar, University Hospital Medical Information Network (UMIN) Clinical Trials Registry und Cochrane Central Register of Controlled Trials ausgewählt. Zusätzlich wurden Kongress-Abstracts und Bibliographien der analysierten Studien manuell nach weiteren Referenzen durchsucht.

Als Primäroutcome wurde die Veränderung des BMD an der Lendenwirbelsäule betrachtet. Außerdem wurden Daten zum BMD an der Hüfte, zur Anzahl neuer Frakturen und zu Nebenwirkungen gesammelt. Die Daten wurden gepoolt mithilfe von Random-Effects-Modellen ausgewertet. Sofern eine Subgruppen-Analyse nach Medikamenten möglich war, wurden Mixed-Effects-Analysen durchgeführt.

Die Daten von 19 randomisierten, kontrollierten Studien wurden ausgewertet. Bei zwei Studien waren Calcium und Vitamin D zur Therapie eingesetzt worden, bei 13 Studien Biphosphonate, bei 4 Studien Fluoride, bei einer Studie Cacitonin und bei einer Studie gemäßigter Sport. Hinsichtlich des BMD hatten Biphosphonate einen größeren Gesamteffekt als die Kontrollen, sowohl an der Lendenwirbelsäule (durchschnittliche Standarddifferenz 0,51) als auch an der Hüfte (durchschnittliche Standarddifferenz 0,26). Dabei war die Verträglichkeit vergleichbar und das Risiko von Wirbelkörperfrakturen verringert. Fluoride steigerten den BMD an der Lendenwirbelsäule, wobei der Einfluss auf das Frakturrisiko unklar blieb. Die übrigen Behandlungen führten nicht zur Steigerung des BMD.

FAZIT: Wie die Metaanalyse zeigt, dass Biphosphonate zur Behandlung von niedriger Knochendichte (BMD) bei Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED) wirksam und gut verträglich sind und das Risiko von Wirbelkörperfrakturen verringern. Die Wirksamkeit von Calcium und Vitamin D, Fluoriden, Calcitonin und gemäßigtem Sport konnte wegen unzureichender Daten nicht belegt werden. Aufgrund einer nur kleinen Zahl randomisierter kontrollierter Studien ist die Aussagekraft der Metaanalyse allerdings limitiert.

1-Melek J and Sakuraba A.Efficacy and safety of medical therapy for low bone mineral density in patients with inflammatory bowel disease: A meta-analysis and systematic review. Clin Gastroenterol Hepatol 2014 Jan; 12:32

 

 

 

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