Frei# Eine genaue, kombinierte nichtinvasive Testung könnte die Effektivität einer Vorsorgeuntersuchung auf ein kolorektales Karzinom verbessern.
In einer aktuellen Studie (1) wurde ein Stuhl-DNA-Test zusammen mit einem fäkalen immunchemischen Hämoccult-Test (FIT) bei Personen durchgeführt, die ein durchschnittliches Risiko für einen kolorektalen Krebs hatten. Alle Patienten wurden zusätzlich einer Koloskopie unterzogen.
Der DNA-Test schloss quantitative molekulare Analysen für KRAS Mutationen, für eine veränderte Methylierung von NDRG4 und BMP3 und für ß-Aktin ein. Es wurde zusätzlich ein Hämoglobin-Immunoassay-Stuhtest (FIT) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit denen der Koloskopie verglichen.
Von den 9989 Teilnehmern hatten 65 (0,7%) bei der Koloskopie einen kolorektalen Krebs und 757 (7,6%) fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen (fortgeschrittene Adenome oder ungestielte serratierte Polypen, die in der größten Ausbreitung 1 cm groß waren).
Die Sensitivität für das Erkennen eines Dickdarmkrebs war 92,3% mit der DNA-Testung und 73,8% mit FIT (p=0,002). Die Sensitivität für das Erkennen von fortgeschrittenen präkanzerösen Läsionen war 42,4% mit der DNA-Testung und 23,8% mit FIT (p<0,001). Die Erkennungsrate von Polypen mit einer hochgradigen Dysplasie war 69,2% mit der DNA-Testung und 46,2% mit FIT (p=0,004); die Detektionsraten von serratierten, ungestielten Polypen, die größer als 1 cm waren, waren respektive 42,4% und 5,1% (p<0,001).
Die Spezifitäten der DNA-Testung und FIT waren respektive 86,6% und 94,9% unter den Teilnehmern mit nicht fortgeschrittenen oder negativen Ergebnissen (p<0,001). Die Spezifität bei negativen Ergebnissen in der Koloskopie war 89,8% mit der DNA-Testung und 96,4% mit FIT (p<0,001). Die Anzahl an Personen, die untersucht werden mussten, um einen Krebs zu erkennen, war 154 für die Koloskopie, 166 mit der DNA-Testung und 208 mit FIT.
FAZIT: Bei asymptomatischen Personen mit einem durchschnittlichen Risiko für einen Dickdarmkrebs erkannte die Stuhl-DNA-Testung signifikant mehr Karzinome als der immunchemische Hämoccult-Stuhltest (FIT). Allerdings zeigte die DNA-Testung mehr falsch positive Ergebnisse.
Die Ergebnisse der Studie unterstützen das Kombinieren von Stuhl-DNA-Test mit dem immunchemischen Hämoccult-Stuhltest (FIT) als eine noninvasive-Alternative zur Koloskopie bei Dickdarmkrebs-Screening.
2-Darmkrebs-Screening: immunologischer FIT-Stuhltest vs. Koloskopie, 2012