Frei# Hintergrund: Die Art und Weise, mit welcher das Koloskop während einer Koloskopie zurückgezogen wird, ist entscheidend für die Untersuchungsqualität und drückt sich in einer höheren Detektionsrate von Kolonadenomen aus. Routinemäßig wird bei einer Barium-Einlauf sowie CT gestützten Koloskopie eine Patientenlagerung durchgeführt, um die Erweiterung der Darmschlingen und die Flüssigkeitsverteilung des jeweilig zu untersuchenden Darmsegments zu verbessern.
Die Studie verglich, ob die Anwendung einer gezielten Lagerungstechnik die Adenom Detektionsrate signifikant erhöhte. Es handelte sich um eine prospektive, randomisierte Kontrollstudie. Es wurden ausschließlich ambulante Patienten ab 40 Jahren berücksichtigt. Ausschlusskriterien waren unter anderem eine zuvor durchgeführte Koloskopie binnen der letzten 12 Monate, vorherige Darmoperationen, das Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, einer gastrointestinalen Polypose, sowie muskuloskeletale oder vergleichbare Erkrankung, welche einen Lagerungswechsel erschweren würden. Outcome Parameter waren die Detektionsrate von Polypen und Adenomen.
Insgesamt nahmen 776 Patienten an der Studie teil, von welchen, 50% einer Kontrollgruppe ohne vorgeschriebenen Lagerungswechsel zugeteilt wurden. In der Ergebnisauswertung ergab sich kein Unterschied in der Detektionsrate von Polypen (Odds Ratio 0.99, P=0.93) und Adenomen (OR 1.17, P=0.28). Die Durchführung des Koloskopie dauerte in der Gruppe mit gezieltem Lagerungswechsel signifikant länger (medianer Zeitbedarf 466.5 vs. 422.5 Sekunden, P<0.0001).
Die Aussagekraft der Studie ist mit Einschränkungen verallgemeinerbar, als dass es sich nicht um eine Multicenter Studie gehandelt hat, die exakten Koloskopie Indikationen nicht in der statistischen Auswertung berücksichtigt wurden und auch keine Verblindung stattgefunden hat.
Fazit: Ein vorgeschriebener Lagerungswechsel von Koloskopie Patienten erbrachte in dieser Studie keine erhöhte Rate von Polypen- oder Adenom-Diagnose.