Vergleich zwischen Kapselendoskopie und Darmspiegelung bei Kindern mit Colitis ulcerosa.

Sowohl mit der Kapselendoskopie, als auch mit der Darmspiegelung können Schleimhautentzündungen im Darm untersucht werden. Jedoch ist die Kapselendoskopie der Darmspiegelung im Hinblick auf die Invasivität weit überlegen. Hierbei schluckt der Patient eine Kapsel, die eine Kamera enthält. Diese Kapsel durchwandert den Magen-Darm-Trakt und nimmt Bilder auf, die anschließend von einem Arzt analysiert werden. Diesen Vorteil kann man sich vor allem bei Kindern zu Nutzen machen.

Eine aktuelle Pilot-Studie untersuchte die diagnostische Genauigkeit von Kapseln der 2.Generation bei Kindern mit Colitis ulcerosa. Coltis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarmes, bei welcher die Patienten hauptsächlich über starke Durchfälle mit Blutbeimengung, sowie Bauchschmerzen klagen.

In der Studie wurden die Kapselendoskopie hinsichtlich der Bestimmung der Krankheitsaktivität mit der Darmspiegelung, die als Goldstandard gilt, verglichen. Die Krankheitsausbreitung, die Erträglichkeit der Untersuchung, die Interobserver-Übereinstimmung, sowie die Sicherheit wurden ebenfalls analysiert.

30, an Colitis ulcerosa erkrankte Kinder, mit einem durchschnittlichen Alter von 14,1±3,2 Jahren wurden untersucht. Die Patienten unterzogen sich zunächst einer Kapselendoskopie, gefolgt von einer Darmspiegelung am Nachmittag oder am Folgetag. Die Untersuchungen wurden verblindet durchgeführt. Anschließend wurde die diagnostische Genauigkeit der Endoskopie mit Kapseln der 2.Generation bestimmt. Hierfür wurde die Krankheitsaktivität der Colitis ulcerosa durch einen modifizierten Matts Score ermittelt. Bei einem Matts Score von ? 6 hat der Patient keine aktive Entzündung der Darmschleimhaut, wohingegen er bei einem Matts Score von > 6 eine aktive Entzündung aufweist. Die Interobserver-Übereinstimmung wurde durch Kappa Statistiken bestimmt. Ein Patient wurde von der Studie ausgeschlossen, da er die Kapsel nicht schlucken konnte.

Die Sensitivität von Kapseln der 2.Generation für die Krankheitsaktivität betrug 96%, die Spezifität 100%. Der positiv prädiktive Wert betrug 100%, der negativ prädiktive Wert 85%. Es ereigneten sich keine ernsthaften Komplikationen. Die Kapseln wurden insgesamt mehr von den Kindern toleriert, als die Darmspiegelung. Die Interobserver-Übereinstimmung war in allen Fällen hervorragend.

Fazit: Zusammenfassend kann man anhand eines modifizierten Matts Score sagen, dass mit Hilfe von Kapseln der 2.Generation eine Schleimhautentzündung bei Kindern mit Colitis ulcerosa sehr genau festgestellt werden kann.

Anmerkung: Die Kapsel-Koloskopie hatte eine hohe diagnostische Genauigkeit ohne schwerwiegende Komplikationen, und ist anscheinend bei Kindern und deren Angehörigen, die eine konventionelle Koloskopie nicht wünschen, durchaus eine Option.

1- Oliva et al. Second-generation colon capsule endoscopy vs. colonoscopy in pediatric ulcerative colitis: A pilot study. Endoscopy 2014 Jun;46(6):485-92

 

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