Hintergrund und Studienziele: Im Vergleich zur Luftinsufflation haben sich Wasser- und Kohlenstoffdioxid (CO?)-Insufflation bei Koloskopien als angenehmer erwiesen; es fehlt allerdings an Studien, die die beiden Methoden direkt vergleichen. In vorliegender Studie sollten Wasser- und CO?-Insufflation unter Berücksichtigung von Schmerzen bei einer Koloskopie, die primär ohne Sedierung durchgeführt wurde, direkt miteinander verglichen werden.
Methoden: Patienten, die bereit waren, sich einer Koloskopie ohne Sedierung zu unterziehen, wurden in drei Zentren in Norwegen und Polen zufallsgemäß und gleichmäßig entweder der Wasser- oder CO?-Insufflation bei Einführung des Koloskops zugewiesen. Die Patienten wurden bzgl. der Gruppenzuteilung verblindet. Der primäre Endpunkt war der Patientenanteil, der bei Entlassung von mäßigen oder starken Schmerzen auf einer verbalen 4-Punkte-Bewertungsskala (VRS-4) während der Koloskopie berichtete. Einer der sekundären Endpunkte war z.B. der Anteil an Patienten, der keine Schmerzen auf der VRS-4 angab.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 473 Patienten randomisiert. Der Schmerzfragebogen wurde von 226 der 234 (97%) Patienten der Wasser-Gruppe gegenüber 226 der 239 (95%) Patienten der CO?-Gruppe bei der Entlassung ausgefüllt. Über mäßige oder starke Schmerzen wurde von 47 der 226 Patienten (21%) der Wasser-Gruppe berichtet, gegenüber 60 der 226 Patienten (27%) der CO?-Gruppe. Keine Schmerzen wurden von 100 der 226 Patienten (44%) der Wassergruppe und 69 von 226 Patienten (31%) der CO?-Gruppe angegeben. Bei 15 Patienten (6%) in jeder der beiden Gruppen wurde nach Bedarf eine Sedierung vorgenommen.
Fazit: Es gab keine signifikante Reduktion von mäßigen oder starken Schmerzen im Vergleich von Wasser- mit CO2-Insufflation. Der sekundäre Endpunkt – keine Schmerzen – trat in der Wassergruppe signifikant häufiger auf.
Anmerkung: Wasser-Insufflation führte letztendlich bei unsedierten Patienten zu einer besseren Schmerzkontrolle während der Koloskopie.