Obstipation ist eine häufige und ernstzunehmende Nebenwirkung der oralen Opioide (Morphin und Co., oft zur Schmerztherapie). Daher empfehlen die meisten Leitlinien beim Beginn einer Opioid-Therapie gleichzeitige Anordnung von Laxantien. Eine aktuelle US-Studie in "Annals of Emergency Medicine" untersuchte, wie oft Laxantien zur Obstipation-Vorbeugung beim Start einer Opioid-Therapie in der Notaufnahme verschrieben werden.

(Medknowledge-Hintergrundinformationen: In Deutschland wird als Abführpräparat, oft Lactulose verschrieben. Des Weiteren gibt es Opioide, die mit dem Opioid-Antagonisten Naloxon zur Obstipations-Prophylaxe als Kombination angeboten werden. Die meisten Opioide wie MST sind jedoch als Monopräparate erhältlich).

Die Autoren analysierten die Daten von National Hospital Ambulatory Medical Care Survey (NHAMCS) in den USA ab 2010.

Von geschätzten 21 Millionen ambulanten Notaufnahme-Besuchen mit Opioid-Verschreibung erhielten lediglich 0.9% eine Laxans-Verschreibung. Bei Älteren (> 65 Jahre) betrug die Rate der Laxantien-Verschreibung bei 1%.

Im Vergleich dazu hatten 42% der Patienten, die sich wegen einer Obstipation vorgestellt hatten, ein Abführmittel verschrieben bekommen.

Fazit: Die Laxantien werden bei Patienten, die sich wegen akuter Schmerzen in der Notaufnahme vorstellten, und mit einer Opioid-Verschreibung entlassen wurden, nicht routinemäßig angeordnet.

Die Autoren schreiben, gleichzeitige ärztliche Anordnung der Opioide und Laxantien würden die Sicherheit und Wirksamkeit der ambulanten Schmerztherapie mit Opioiden verbessern.

1-Hunold et al.: Constipation prophylaxis is rare for adults prescribed outpatient opioid therapy from U.S. emergency departments. Acad Emerg Med. 2015 Sep;22(9):1118-21

 

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