Aufgrund der heutigen Ernährungsgewohnheiten, häufigem Einsatz von Schmerztabletten und Stress leiden viele Menschen an einem Magengeschwür. Wird dieses nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu einer lebensbedrohlichen Ulkusblutung kommen. In der Diagnostik und Therapie dieser Blutung spielt die Endoskopie eine Hauptrolle. Seit mehr als 40 Jahren orientieren sich Endoskopeure hinsichtlich der Risikoeinschätzung und Blutstillung an der Beschaffenheit des Ulcus. Bisher nutzte jedoch keiner den arteriellen Blutfluss, um die Outcomes zu bestimmen. Für diese Studie wandten Ärzte bei Patienten mit schwerer Magenulcusblutung ein dopplerendoskopisches Verfahren an. Hierbei wird durch eine Kombination aus Endoskop und Ultraschall der Blutfluss in den betroffenen Gefäßen bestimmt.

Durch diesen Blutfluss, der eventuell verändert ist, können die Ärzte erkennen, ob eine Blutungen stattgefunden hat. Zudem lässt sich durch dieses Verfahren die Menge an arteriellem Restblutfluss als Zeichen einer stattgehabten Blutung nach einer visuell gesteuerten endoskopischen Standardtherapie feststellen. Neben den Risiken für eine erneute Blutung, sollen außerdem die Anzahlen an Rezidivblutungen vom Typ Forrest IA (aktive spritzende Blutung) und Typ Forrest IB (aktive Sickerblutung) innerhalb von 30 Tagen verglichen werden.

In einer prospektiven Kohortenstudie wurden 163 Patienten mit schwerer Magenulcusblutung und unterschiedlichen Blutungsstigmata untersucht.

Blutungsstigmata sind sichtbare Anzeichen, dass eine Blutung im Magen-Darm-Bereich stattgefunden hat.

Jeder Blutfluss der durch die dopplerendoskopische Untersuchung gemessen wurde, war arteriell. Die Detektionsraten betrugen 87,4% bei den Hauptstigmata einer stattgehabten Blutung.

Diese Hauptstigmata waren die aktive spritzende Blutung (Forrest IA), der inaktive, nicht blutende Gefäßstumpf (Forrest IIA) und das sichtbare Koagel (Forrest IIB).

Die Detektionsraten waren bei einer Zwischengruppe mit Sickerblutung (Forrest IB) und Hämatinauflagerung auf der Läsion (Forrest IIC) mit 42,3% signifikant geringer.

Bei der spritzenden Blutung (Forrest IA) war im Vergleich zur Sickerblutung (Forrest IB) bei der Baselinemessung mittels dopplerendoskopischem Verfahren der arterielle Blutfluss bei 100% versus 46,7%. Der Restblutfluss nach endoskopischer Blutstillung betrug 35,7% versus 0% und die Rezidivrate innerhalb von 30 Tagen war 28,6% versus 0%.

Fazit: Bei Vorliegen der Hauptstigmata einer stattgehabten Blutung, war im Vergleich zur Sickerblutung oder zur Punktblutung die Detektionsrate für den arteriellen Blutfluss mittels dopplerendoskopischer Untersuchung signifikant höher und zeigte eine höheres Risiko für eine erneute Blutung an.

Vor und nach der endoskopischen Therapie hatte die spritzende Blutung (Forrest IA) eine signifikant größere Rate an Blutfluss-Nachweis als die Sickerblutung (Forrest IB) und eine signifikant höhere Rezidivrate innerhalb von 30 Tagen.

Die dopplerendoskopische Therapie wird empfohlen als neue endoskopische Methode bei sichtbaren Anzeichen einer stattgehabten Blutung, um die endoskopische Therapie zu steuern, und die Risikoeinschätzung sowie die endgültige Blutstillung bei Ulcusblutung zu verbessern.

1- Jensen et al: Doppler endoscopic probe as a guide to risk stratification and definitive hemostasis of peptic ulcer bleeding. Gastrointest Endosc 2015 Aug 26GIE, January 15, 2015

 

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