Outcome beim Vergleich anatomischer vs. funktioneller Diagnostik bei koronarer Herzerkrankung Viele Patienten durchlaufen beim Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung (KHK) eine Reihe von diagnostischen Verfahren, obgleich es nur eine limitierte Anzahl randomisierter Studien als Orientierung in der Diagnostik gibt.
Forscher führten daher eine Untersuchung mit 10003 stabilen Patienten durch. Die Diagnostik wurde entweder initial mittels CTA (coronary computed tomographic angiography) nach anatomischen Gesichtspunkten (CTA-Gruppe) oder mittels funktioneller Tests (Belastungs-EKG, Myokardszintigraphie unter Belastung, Stress-Echo) durchgeführt.
Der zusammengesetzte primäre Endpunkt der Untersuchung bestand aus: Tod des Patienten, Myokardinfarkt, stationäre Aufnahme bei instabiler Angina Pectoris und schwerer Komplikation während der Diagnostik. Die sekundären Ergebnisse beinhalteten die Herzkatheteruntersuchung ohne Nachweis einer relevanten Stenose und die Strahlungsbelastung.
Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 60,8±8,3 Jahre. 52,7% der Patienten waren Frauen und 87,7% hatten Brustschmerzen oder Luftnot bei Belastung. Die mittlere Prätest-Wahrscheinlichkeit für eine CAD betrug 53,3±21,4%. Über eine mittlere follow-up Dauer von 25 Monaten trat der primäre Endpunkt bei 164 von 4996 Patienten in der CTA-Gruppe (3,3%) und bei 151 von 5007 Patienten (3,0%) in der Gruppe mit funktioneller Diagnostik ein (adjustiertes hazard ratio 1,04; p=0,75).
In der CTA-Gruppe wurden seltener Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt die keine relevante Stenose zeigten (3,4% vs. 4,3%; p=0,02). Jedoch wurden mehr Patienten einer Herzkatheteruntersuchung in der CTA-Gruppe nach 90 Tagen zugeführt (12,2% vs. 8,1%).
Die mittlere kumulative Strahlenbelastung pro Patient war in der CTA-Gruppe geringer als in der Gruppe mit funktioneller Diagnostik (10,0 mSv vs. 11,3 mSv), jedoch hatten 32,6% der Teilnehmer der Gruppe mit funktioneller Diagnostik gar keine Strahlungsexpostion. Somit ergab sich für die Gesamtexposition in der CTA-Gruppe ein höherer Wert (Mittelwert 12,0 mSv vs. 10,1 mSV; p<0,001).
Fazit: Bei Patienten mit Verdacht auf koronare Herzerkrankung (KHK), die eine nicht-invasive Diagnostik erforderlich machen, war die initiale Diagnostik mittels CT-Angiographie (CTA) der funktionellen Diagnostik (wie Belastungs-EKG oder -Myokardszintigraphie) in einer follow-up Zeit von zwei Jahren nicht überlegen.