Optimale medikamentöse Therapie der Patienten mit therapie-resistenter Hypertonie ist noch unklar. Eine aktuelle Studie überprüfte die Hypothese, dass die resistente Hypertonie oft durch exzessive Natrium-Retention bedingt ist, und somit Spironolacton den anderen nicht-diuretischen Antihypertensiva als Zusatztherapie zur Blutdrucksenkung überlegen ist.

In der randomisierten Crossover-Studie wurden in England 335 Patienten mit resistenter Hypertonie zwischen 2009 und 2014 involviert, die trotz Triple-Antihypertensiva-Therapie systolische RR-Werte > 140mmHg hatten.

Die Teilnehmer wurden 12 Wochen lang zusätzlich zu Ihrer laufenden antihypertensive Therapie für die folgende Therapie-Regimes nach Crossover-Design randomisiert:

Spironolacton (25-50mg tgl.) ,oder Bisoprolol (Betablocker; 5-10mg tgl.), oder Doxazosin (Alphablocker; 4-8mg tgl.), oder Placebo.

Die mittlere systolische Blutdrucksenkung war unter Spironolacton (- 8.7mmHg) signifikant grösser als unter Bisoprolol (- 4.2mmHg) und Doxazosin (- 4mmHg).

Alle Medikamente wurden gut toleriert. Bei 6 von 285 Patienten, die Spironolacton erhalten hatten, kam es zu einer Hyperkaliämie > 6.0mmol/L.

Fazit: Spironolacton war bei Patienten mit trotz Tripletherapie resistenter Hypertonie die effektivste Zusatztherapie zur Blutdrucksenkung. Die Überlegenheit von Spironolacton in dieser Patientengruppe unterstützt die These, dass die Natriumretention eine Schlüsselrolle bei dieser Krankheit spielt.

Medknowledge-Anmerkung: Könnten die anderen Diuretika, wie Thiaziddiuretika zur Therapie der resistenten Hypertonie ähnlich wirksam wie Spironolacton sein? Eine schwierige Frage, die nicht per se zu beantworten ist, da diese anders als Spironolacton NICHT durch die Aldosteron-Hemmung zu einer direkten vermehrten Natrium-Ausscheidung über die Nieren führen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die folgende Frage ebenfalls: Viele der Patienten mit resistenter Hypertonie erhalten bereits eine Tripletherapie, und darunter befindet sich oft eine Diuretika (wie Thiazide, Furosemid oder auch Torasemid). Was tun in solchen Fällen, wenn Spironolacton als Zusatztherapie dazu kommen soll? Als erster Schritt könnte ein Austausch der Standard-Diuretika durch Spironolacton sinnvoll sein, da zwei Diuretika die Nebenwirkungen potenzieren würden, ohne die Wirksamkeit deutlich zu erhöhen.

1-Williams et al: Spironolactone versus placebo, bisoprolol, and doxazosin to determine the optimal treatment for drug-resistant hypertension (PATHWAY-2): a randomised, double-blind, crossover trial. Lancet 09/2015

 

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