Bereits oral Antikoagulierte Vorhofflimmern-Patienten erhalten nach einem Koronarstent immer öfter eine Tripletherapie (z.B. Marcumar plus die Antithrombotika ASS und Clopidogrel). Über die richtige Indikation und Dauer einer Tripletherapie wird momentan unter den Fachkreisen kontrovers diskutiert.
Eine Studie (2) hatte 2013 gezeigt, dass eine duale Therapie (Marcumar + Clopidogrel) mit Weglassen von ASS bei Vorhofflimmern mit akutem Koronarsyndrom und Stenting möglicherweise ähnlich wirksam dabei aber sicherer als eine Tripletherapie ist. Jetzt untersuchte eine aktuelle Studie in "Journal of American College of Cardiology" nach der optimalen Dauer einer Tripletherapie bei bereits oral-antikoagulierten Patienten, die einen medikament-freisetzenden Koronar-Stent erhalten hatten.
In der europäischen Multizenter-Studie erhielten alle 614 Patienten eine orale Antikoagulation (OAC) und ASS, und wurden entweder 6 Wochen oder 6 Monate lang für Clopidogrel randomisiert. Die Beobachtungszeit betrug 9 Monate. Den primären Endpunkt bildeten Tod, Herzinfarkt, Stentthrombose, Schlaganfall und schwere Blutungen.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Outcome zwischen der 6-Monate-Clopidogrel-Gruppe und der 6-Wochen-Clopidogrel-Gruppe ähnlich war.
Die Resultate deuten darauf hin, dass die Ärzte bei bereits oral-antikoagulierten Patienten (mit Marcumar oder auch NOAKs) nach einer Koronar-Stentanlage bei der Entscheidung zur Dauer einer Tripletherapie (kurz vs. lang) zwischen dem individuellen Ischämie- und Blutungsrisiko abwägen sollten.
Anmerkung: Anscheinend kann Clopidogrel anstatt ASS beim Übergang von einer Tripletherapie in eine duale Therapie abgesetzt werden.