Frei# 2013 hatten wir zwei Studien in "NEJM" vorgestellt, die gezeigt hatten, dass Minimal-Invasive-Endovaskuläre Katheterintervention bei akutem ischämischem Schlaganfall als Zusatztherapie zur Thrombolyse kein Vorteile zeigt (1). Aktuell im Februar 2015 sind ebenfalls in der NEJM drei weitere Studien (2,3,4) erschienen, die zu ganz anderen Ergebnissen kommen.
Im Dezember 2014 hatte eine niederländische Studie ergeben, dass die Entfernung der Thromben aus intrakraniellen Arterien bei Schlaganfall-Patienten das Outcome bessert, wenn die endovaskuläre Katheter-Therapie (oft zusammen mit Lysetherapie) innerhalb der ersten 6 Stunden nach Schlaganfall-Beginn eingesetzt wird (2).
Im Februar 2015 sind die zwei weitere grosse Studien ESCAPE- und EXTEND-IA-Studie in NEJM publiziert, die ebenfalls zu positiven Ergebnissen für die schnelle endovaskulären Kathetertherapie mit Bergung der Thromben an den proximalen Hirngefässen bei akutem ischämischen Schlaganfall kommen. Die meisten Patienten erhielten gleichzeitig eine Lysetherapie.
Die besseren Ergebnisse der endovaskulären Kathetertherapie bei den letzten drei genannten Studien sind möglicherweise auf eine bessere Patienten-Auswahl und Optimierung der Katheter-Techniken zurückzuführen.
Die mechanische Thrombektomie bei akutem Schlaganfall ist mit Risiken verbunden, und erfordert ein sehr aufwändiges Therapie-Setting. In Zukunft müsste vor allem besser definiert werden, welche Subgruppen von Schlaganfall-Patienten am ehesten von dieser Therapie profitieren würden.
Nachtrag April/2015: Inzwischen bestätigen zwei weitere Studien, die im April 2015 in NEJM publiziert wurden, den Nutzen einer frühen Thrombektomie in Kombination mit der Lyse-Therapie beim Schlaganfall (5,6)