Eine prospektive Kohortenstudie: Bei Patienten mit akutem nicht-traumatischem Kopfschmerz wird häufig zum Ausschluss einer Subarachnoidalblutung (SAB) eine Lumbalpunktion durchgeführt. Eine aktuelle Studie untersuchte nach Kriterien, die eine Unterscheidung zwischen einer wirklichen SAB und einer artifiziellen punktionsbedingten Einblutung ermöglichen.
Hierzu wurde im Zeitraum von November 2000 bis Dezember 2009 eine Untersuchung als Unterstudie einer prospektiven Multicenter-Kohortenstudie in 12 kanadischen Notaufnahmen von Universitäten durchgeführt.
Eingeschlossen wurden Notfall-Patienten über 15 Jahren mit akutem nicht-traumatischem Kopfschmerz, bei denen eine Lumbalpunktion zum Ausschluss einer SAB durchgeführt wurde.
Hauptoutcome waren Subarachnoidalblutungen durch Aneurysmaruptur, die behandlungsbedürftig waren oder zum Tod führten.
Bei 641 (36,9%) von 1739 eingeschlossenen Patienten fanden sich Veränderungen im Liquor cerebrospinalis mit >1×106/l Erythrozyten im finalen Sammelgefäß für die Cerebrospinalflüssigkeit und/oder Liquorxanthochromie in einem oder mehreren Gefäßen.
Bei 15 (0,9%) Patienten wurde aufgrund abnormaler Ergebnisse in der Lumbalpunktion auf SAB durch Aneurysmaruptur geschlossen.
Bei Patienten mit Erythrozyten <2000×10 (hoch6)/l zusätzlich zur fehlenden Xanthochromie konnte diese Diagnose mit einer Sensitvität von 100% und einer Spezifität von 91,2% ausgeschlossen werden.
FAZIT: Bei Patienten mit akutem nicht-traumatischem Kopfschmerz und diagnostischer Lumbalpunktion kann eine Subarachnoidalblutung nach Aneurysmaruptur als Kopfschmerzursache ausgeschlossen werden, wenn keine Xanthochromie (Gelbfärbung des Liquors) vorliegt und die Erythrozytenzahl <2000×10 (hoch6)/l liegt. Bei den meisten Patienten mit akutem Kopfschmerz, die diese Parameter zeigen, sind keine weiteren Untersuchungen nötig.