Im August 2015 hatten wir eine US-Leitlinie zur Therapie der spontanen intrazerebralen Blutungen veröffentlicht (2). Darin wurde empfohlen, dass der Blutdruck bei Patienten mit systolischem Blutdruck zwischen 150 und 220mmHg, bei denen keine Kontraindikation für eine Blutdrucksenkung besteht, relativ sicher < 140mmHg gesenkt werden kann. Eine aktuelle JAMA-Studie zum gleichen Thema kommt zu ähnlichen Ergebnissen, spezifiert aber weiter die Blutdruck-Ziele zur Vermeidung vom Rezidivrisiko bei Patienten, die bereits eine intrazerebrale Blutung erlitten haben (2).

In dieser prospektive Studie wurden insgesamt 1145 Patienten mit spontanen intrazerebralen Blutungen eingeschlossen, die zwischen 1994 und 2013 in einem Neurologie-Zentrum behandelt wurden. Die mittlere Beobachtungszeit betrug etwa 3 Jahre.

Bei 54.6% der Patienten konnten die Blutdruckziele mindestens einmal und bei 43% anhaltend erreicht werden.

Schlechte Blutdruckkontrolle war mit einem erhöhten Redzidivrisiko für lobäre (HR: 3.53) und nicht-lobäre intrazerebrale Blutungen (HR: 4.53) assoziiert. Anders gesagt ein schlecht eingestellter Bluthochdruck erhöhte das relative Risiko einer erneuten Hirnblutung um etwa das Vierfache.

Fazit: Eine gute Blutdruckkontrolle in Anlehnung an die Leitlinien-Empfehlungen reduziert das Risiko erneuter intrazerebraler Blutungen bei Patienten, die bereits eine Hirnblutung erlitten hatten.

Medknowledge-Anmerkung: Also, selbst einen mässigen Bluthochdruck in dieser Patientengruppe sollte offensiv eingestellt werden, und den systolischen Wert durchschnittlich unter 140/90 halten.

1-Biffi et al.: Association between blood pressure control and risk of recurrent intracerebral hemorrhage. JAMA 2015 Sep 1; 314:904

2-US-Leitlinie zum Management der spontanen intrazerebralen Blutungen, 2015

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