American Society of Hematology (ASH) hatte Ende 2013 neue evidenzbasierte Empfehlungen für 5 Hämatologischen Tests und Therapien veröffentlicht, die bei bestimmten klinischen Konstellationen zu vermeiden sind (2). Jetzt hat ASH weitere 5 Empfehlungen zur unnötigen Hämatologischen Tests und Behandlungen publiziert.
-Ärzte sollten Patienten mit einer erstmaligen venösen Thromboembolie, die vorübergehende Risikofaktoren hatten (z.B. Operation, Unfall, kurzzeitige Immobilität), nicht länger als 3 Monate therapeutisch antikoagulieren (Anders gesagt in dieser Gruppe sei z.B. eine 3-Monatige Marcumar-Therapie ausreichend).
-Ärzte sollten Patienten mit Sicklezell-Anämie für chronische Anämie oder unkomplizierte Schmerzattacken ohne eine adäquate Indikation nicht routinemässig mit Erythrozyten-Konzentraten transfundieren. Es sei nicht belegt, dass diese Vorgehensweise den Outcome dieser Patienten bessert, im Gegenteil wäre sie mit Risiken wie Transfusions-Reaktionen, Alloimmunisierung oder Eisenüberladung behaftet.
-Ärzte sollten bei Patienten mit asymptomatischer oder früher CLL keine Ausgangs- oder Verlauf-CT-Untersuchung anordnen. Unnötige CTs würden mit Strahlenexposition oder auch Überdiagnose-Risiko assoziiert.
-Ärzte sollten Patienten mit Verdacht auf heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT), die eine geringe Prätest-Wahrscheinlichkeit für HIT haben, nicht auf HIT testen oder therapieren (Siehe HIT-T-Score; 3). Unnötige falsch-positive Tests könnten dazu führen, dass Patienten unnötig mit Antikoagulanzien behandelt werden.
-Ärzte sollten Patienten mit idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP) ohne Blutungen oder ohne sehr niedrige Thrombozytenzahl nicht therapieren. Als sehr niedrige Thrombozytenzahl werden Werte < 30.000 angesehen. Das Risiko für Blutungen sei gering, und die Therapien (von Kortison bis Immunsuppressiva) seien mit Nebenwirkungen assoziiert.
1-Hicks et al. Five hematologic tests and treatments to question. Blood. 2014 Dec 4;124(24):3524-8