Eine randomisierte Studie in "JAMA" untersuchte die Wirkung von D-Cycloserin als Zusatzbehandlung zur Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen (1). D-Cycloserin (DCS) soll NMDA-Rezeptoren im Gehirn stimulieren, und dadurch psychopharmakologisch wirken.
In die Studie waren 128 erwachsene Patienten mit Zwangstörungen, die eine 12-wöchige Verhaltenstherapie absolvierten, involviert. Patienten wurden entweder für D-Cycloserin oder Plazebo randomisiert. Ein Teil der Patienten erhielt des Weiteren Antidepressiva. Die Beobachtungszeit betrug 3 Monate beobachtet.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Verhaltenstherapie zum einen insgesamt eine effiziente Therapieform gegen Zwangsstörungen ist. Zum anderen kann D-Cycloserin als Augmentationstherapie die Wirkung der Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen mäßig verstärken. Diese positive Wirkung gilt jedoch nicht für Patienten, die bereits Antidepressiva einnehmen, da D-Cycloserin und Antidepressive sich gegenseitig blockierten.
Ein weiterer interessanter Aspekt war, dass die Antidepressiva zur Therapie der Zwangsstörungen nicht besser als Plazebo waren.
Anmerkung: Anscheinend ist die Verhaltenstherapie insgesamt eine wirksame Methode zur Therapie der Zwangsstörungen. Man kann D-Cycloserin zur Wirkungssteigerung nehmen, muss aber nicht zwingend. Auf Antidepressiva können bei laufender Verhaltenstherapie anscheinend ganz verzichtet werden.