Frei# Atypische Neuroleptika werden als Zusatztherapie zu den Stimmungsstabilisierern (Phasenprophylaktika) Lithium und Valproat zur Therapie der akuten Manie bei bipolaren Patienten verabreicht. Es ist zwar bekannt, dass die weitere Gabe der atypischen Neuroleptika nach der akuten manischen Episode das Rezidivrisiko reduziert, die optimale Dauer ist jedoch noch unbekannt. Des Weiteren können Patienten unter atypischer Neuroleptika an Gewicht zunehmen, und metabolisches Syndrom entwickeln. Eine aktuelle Studie ging der Frage nach der optimalen Therapiedauer der atypischen Neuroleptika nach (1).
In dieser Studie waren 159 Patienten mit Zustand nach akuter manischen Episode eingeschlossen, die als Stimmungsstabilisierer entweder Lithium oder Valproat und als Zusatztherapie entweder Risperidon (Risperdal) oder Olanzapin (Zyprexa) einnahmen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Risperidon oder Olanzapin als Zusatztherapie bis 6 Monate wirksam waren; die weitere Therapie nach 6 Monaten hinaus jedoch reduzierte das Rezidivrisiko nicht. Die Rezidivrate nach 6 und 12 Monaten Therapie war ähnlich (HR 1.18).
Die Gewichtszunahme trat jedoch erst nach 6 Monaten auf (3.2kg nach 12 Monaten vs. 0.1kg nach 6 Monaten).
Medknowledge-Anmerkung: Anders gesagt, Weiterführung der Zusatztherapie mit atypischer Neuroleptika über 6 Monate hinaus schützt in dieser Patientengruppe nicht vor Manie-Rezidiv, führt aber definitiv zu einer Gewichtszunahme.
In Deutschland werden eher die Neuroleptika Olanzapin (Zyprexa) oder auch Quetiapin (Seroquel) bei bipolaren Störungen als Zusatztherapie angewendet.