In den letzten Jahren sind mehrere Studien erschienen, diese zeigten, dass Statine bei Prostatakrebs die Prognose verbessern können (2). Diese Wirkung entsteht möglicherweise durch die Hemmung der Cholesterin-Bildung, welche bei der Neubildung von Zellmembranen, eine wichtige spielt. Bekanntlich ist bei Krebserkrankungen, die Zellbildung gesteigert. Des Weiteren gibt es Hinweise, dass Statine die Bildung der Testosteron-Vorstufe DHEAS hemmen. Eine aktuelle Studie (1) in „JAMA Oncology" überprüfte, ob die Statine das Outcome auch bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom, bei denen eine Androgenentzugstherapie (ADT: Androgendeprivationstherapie) gestartet wurde, ebenfalls günstig beinflussen.
In dieser Studie waren zwischen 1996 und 2013 insgesamt 926 Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs involviert, die eine Androgenentzugstherapie (ADT = Androgendeprivationstherapie) erhielten. 31% von denen nahmen Statine zur Prävention kardiovaskulärer Krankheiten.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten, die Statine einnahmen eine bessere Prognose hatten und länger als die Patienten ohne Statine lebten (27.5 vs. 17.4 Monate).
Anmerkung: Die Studie ist eine retrospektive und hat somit eher eine begrenzte Aussagekraft. Die Ergebnisse sind trotzdem imposant. Die Fachgesellschaften sollten entscheiden, ob sie Statine bei Prostatakrebs –wie bei kardiovaskulären Krankheiten- in die Standardtherapie aufnehmen, oder vor einer Entscheidung erst die Resultate langfristiger Studien abwarten.
2- Statine könnten Prognose bei Prostatakrebs verbessern, 07.05.2013